Mehr Transparenz – Chinesische Mining-Branche will Informationsfreiheit fördern
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Obwohl das Virus die globale Wirtschaft ebenfalls heftig getroffen und für Verunsicherung gesorgt hat, nutzt die chinesische Mining-Branche die Gunst der Stunde, um in der Krise für Meinungsfreiheit in China zu werben und sich gegen Zensur zu wehren.
Mining-Branche geht als Beispiel voran
Dementsprechend haben sich am 3. April mehrere große chinesische Mining-Unternehmen mit chinesischen Blockchain-Nachrichtenportalen zusammengetan, um gemeinsam eine Informationsplattform namens Pow Power ins Leben zu rufen. Zu den Teilnehmern gehören Branchegrößen wie Canaan, AvalonMiner, Inter Hash, Huobi Pool, OkEx Pool und weitere.
In der offiziellen Pressemitteilung von Pow Power heißt es, dass Zensur eine tragende Rolle beim Ausbruch der Corona-Krise in China gespielt hat. Umso wichtiger sei es in dieser Zeit, vertrauenswürdige und transparente Kommunikationswege zu schaffen, was die Mining-Branche wiederum zur Gründung von Pow Power bewegt hat.
Laut Pressemitteilung soll auf der Informationsplattform deshalb ein transparenter Index für den Mining-Markt abgebildet werden:
„Der Index wird aus Angebot und Nachfrage, Umsatzzahlen und öffentlichen Bewertungen zusammengesetzt. Die zusammengetragenen Daten zur Mining-Branche werden regelmäßig aktualisiert und sind auf der öffentlich zugänglichen WeChat-Plattform von Pow Power einsehbar.“
Allerdings ist diese neue Transparenz nicht nur aus dem Bedürfnis zu mehr gesellschaftlicher Informationsfreiheit entstanden, sondern dient auch einem Selbstzweck, da viele Mining-Unternehmen aufgrund der schlechten Informationslage Probleme haben, Investoren zu finden.
Informationsfreiheit wichtiger denn je
Die chinesische Regierung macht sich die Blockchain-Technologie derweil im Kampf gegen das Coronavirus zunutze. So wird über die Technologie unter anderem die Verteilung von Medikamenten und Spendengeldern organisiert oder die Ausbreitung der Krankheit nachverfolgt.
Nicht nur die chinesische Mining-Branche ist mit der Informationspolitik der eigenen Regierung unzufrieden. So hat die chinesische Journalistin Sarah Zheng, die bei der South China Morning Post arbeitet, zum Beispiel die Ethereum-Blockchain genutzt, um sicherzustellen, dass ihre Berichterstattung über die Corona-Krise nicht zensiert wird.