SUSHI-Gründer verlässt DeFi-Projekt plötzlich, Crash führt zu neuer Übernahme
SUSHI Kursdiagramm. Quelle: TradingView.com
Ist der Sushi-Gründer ausgestiegen?
Im Vorfeld der Übernahme soll sich Nomi angeblich 20.039 ETH und 2.558.644 SUSHI aus dem Entwicklungsfonds seines Projekts ausgezahlt und verkauft haben. Das entsprechende Kapital war eigentlich für die Weiterentwicklung von SUSHI vorgesehen.
Spencer Noon, der Chef von DTCC Capital, war einer der ersten, die den plötzlichen Abverkauf durch „Chef Nomi“ bemerkt haben. So schrieb er zynisch:
„Der anonyme Gründer von SushiSwap verkauft seine ganzen Sushi. NA, WER HÄTTE DAS AHNEN KÖNNEN?!“
Der Beschuldigte reagierte derweil auf die Panik in der Community und betonte, dass es sich nicht um einen sogenannten „Exit Scam“ handeln würde. Bei dieser Art von Betrug wird der Wert einer Kryptowährung zunächst künstlich aufgeblasen, woraufhin die Betreiber verkaufen und mit dem Geld untertauchen. Vielmehr argumentierte Nomi, dass ihm der Entwicklungsfonds zur freien Verfügung stehen würde, da er das Projekt gegründet habe und dessen Hauptentwickler sei.
„Die Leute haben mich gefragt, ob ich einen Exit Scam gemacht habe. Das habe ich nicht. Ich bin noch immer hier. Ich werde mich an der Diskussion (um SUSHI) weiter beteiligen. Ich werde auf der technischen Seite weiterhin mithelfen. Ich werde sicherstellen, dass die Übernahme erfolgreich läuft“, so der Projektgründer auf Twitter.
Einige namhafte Entwickler aus dem Sektor der Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) zweifeln diese Worte jedoch an. Andre Cronje, der Entwickler von Yean.Finance, der oftmals für die Transparenz und Dezentralisierung seines Projekts gelobt wird, entgegnet im Bezug auf einen weiteren Tweet von Nomi:
„Was meinst du mit ‘ohne mich’? Willst du das Projekt etwa verlassen? Falls ja, gibst du dann die Gelder aus dem Entwicklungsfonds zurück? Alles was du bis jetzt gemacht hast, ist einen Token herauszugeben, der auf dem Uniswap Protokoll basiert. Waren die Gelder nicht für die Weiterentwicklung gedacht? Bist du nicht der zuständige Entwickler?“
Als die zugehörige Kryptowährung SUSHI dann in den freien Fall geraten ist, hat FTX das Projekt aufgekauft, worauf die Community wiederum positiv reagierte. Der FTX-Geschäftsführer hat angekündigt, dass die Keys für die gesamten SUSHI-Gelder in ein Multi-Sig-Wallet verschoben werden sollen, wodurch das DeFi-Projekt dann wirklich vollständig dezentralisiert wäre.
Der FTX-CEO kritisiert ebenfalls die Taten von Chef Nomi und meint, dass dieser zurücktreten müsse, damit das Projekt überleben kann. Die ganze Kontroverse fasst er in fünf Punkten zusammen:
„a) Nomi ist doof und hat der Community geschadet
b) Sushi hat als DeFi-Projekt mit dynamischen AMM noch viel Potenzial
c) Wenn Nomi nicht zurücktritt, ist Sushi am Ende.
d) Wenn Sushi eine Division für Serum hinzufügt, dann geben wir 5mm SUSHI an die Farmer
e) So oder so, AMMs wird es bald auch bei Serum geben.“