Bitcoin erfreut sich in Ägypten dank Corona-Krise neuer Beliebtheit
Laut Al-Monitor interessieren sich inzwischen viele Ägypter, allen voran junge Leute, für Kryptowährungen. Wael al-Nahhas, ein Ökonom und Finanzberater für mehrere Investmentfirmen in Ägypten, erklärt in diesem Zusammenhang:
„Viele junge Ägypter haben angefangen kleine Summen zu investieren, obwohl der Bitcoin-Preis nach oben gegangen ist. Sie minen auch Satoshi, die kleinste Einheit von Bitcoin, die einem 100-Millionstel entspricht, und machen tagtäglich 4 – 5 % Gewinn aus den Differenzen zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, wenn die Nachfrage besonders hoch bzw. besonders niedrig ist. Dazu kommen Zugewinne aus unerwarteten Kurssprüngen von Bitcoin.“
Die Arbeitslosigkeit ist in Ägypten von 7,7 % im ersten Quartal 2020 bis auf 9,6 % im zweiten Quartal gestiegen. Es hat also knapp eine halbe Million Ägypter ihre Jobs verloren, wie die jüngsten offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von Ägypten zeigen.
Kein Wunder, dass der Handel mit Bitcoin ein florierendes Geschäft geworden ist.
Muhammad Abd el-Baseer, ein Bitcoin-Miner und Mitglied der Bitcoin Egypt Community, sieht jedoch noch andere Faktoren, die die steigende Beliebtheit der Kryptowährung begünstigt haben. Vermehrtes Home-Office, Kurzarbeit und Sperrstunden hätten allesamt dazu beigetragen, dass Ägypter mehr Gelegenheit haben, um in Bitcoin zu investieren. Laut seiner Schätzung hat die Bitcoin Egypt Community in dieser Zeit mehr als 16.000 neue Mitglieder hinzugewonnen. Dabei geht er davon aus, dass es noch weitaus mehr Krypto-Interessierte gibt, da die Mitglieder ihr Wissen wiederum an Freunde und Familie weitergeben könnten.
Natürlich steigt mit der neu gewonnenen Krypto-Euphorie auch die rechtliche Unsicherheit in der ägyptischen Community, was den Handel mit Bitcoin angeht. Allerdings soll es bereits erste Gespräche über ein neues Gesetz geben, das einen Rechtsrahmen für Kryptowährungen bilden würde.