Kein digitales Gold? – JPMorgan sieht Bitcoin als „zyklisches“ Finanzprodukt

Kein digitales Gold? – JPMorgan sieht Bitcoin als „zyklisches“ Finanzprodukt
Der jüngste Rekordlauf von Bitcoin (BTC) macht die marktführende Kryptowährung mehr zu einem „zyklischen“ Investitionsprodukt als ein wertstabiles Absicherungsmittel, wie zwei Analysten der großen amerikanischen Bank JPMorgan Chase meinen.

Die JPMorgan-Analysten John Normand und Federico Manicardi sind dementsprechend der Überzeugung, dass Anleger, die Bitcoin nutzen, um ihre Portfolios zu diversifizieren, ein Risiko eingehen. Laut einem Bericht, der dem Finanznachrichtenportal Bloomberg vorliegt, sehen die beiden Analysten in Bitcoin „das am wenigsten stabile Absicherungsmittel in Zeiten der Krise.“

Dahingehend erklären sie:

„Indem die Kryptowährung in den Mainstream rückt, weist sie zunehmende Korrelation mit zyklischen Finanzprodukten auf, was sie von einem Absicherungsmittel zu einer Risikoinvestition macht.“

„Zyklische“ Finanzprodukte sind solche Aktien, die von der Marktentwicklung der Wirtschaft bzw. Wirtschaftszyklen abhängen, und deshalb schwanken. Je nachdem, ob die Güter und Dienstleistungen der zugehörigen Unternehmen nachgefragt werden, entwickelt sich das entsprechende Wertpapier. In einer gesamtwirtschaftlichen Schwächephase leiden die Produkte dieser Firmen meist am stärksten, was auch deren Aktien unweigerlich nach unten zieht.

Zyklische Aktien sind zumeist Wertpapiere von Unternehmen aus Gastronomie, Tourismus, Luftfahrtbranche, Automobilbranche und vergleichbaren Industrien.

Nichtsdestotrotz räumen die Analysten ein, dass die Kryptowährung für Anleger sinnvoll ist, die sich um eine Abwertung von Landeswährungen durch Inflation und politische Einflussnahme sorgen.

Die Einschätzung, dass Bitcoin also nicht als wertstabiles Absicherungsmittel bzw. „digitales Gold“ anzusehen ist, widerspricht jedoch der Ansicht von einigen Kollegen der beiden Analysten, denn mehrere andere JPMorgan-Analysten um Nikolaos Panigirtzoglou sind zuletzt zu dem Ergebnis gekommen, dass Bitcoin dem marktführenden Edelmetall immer mehr Marktanteile abnimmt.

So hatten sie geschrieben:

„Die Adoption von Bitcoin durch institutionelle Investoren hat gerade erst begonnen, während die Annahme von Gold durch institutionelle Investoren bereits fortgeschritten ist. Wenn sich diese mittel- bis langfristige These bestätigt, dann wird für Gold in den kommenden Jahr ein struktureller Gegenwind entstehen.“

Ob zyklisches Finanzprodukt oder nicht, aktuell weist Bitcoin auf jeden Fall hohe Volatilität auf. Innerhalb von nur drei Wochen hatte sich der Kurs der Kryptowährung jüngst von 20.000 auf 42.000 US-Dollar mehr als verdoppelt, ehe es in den letzten Tagen wieder zurück bis unter die 30.000 US-Dollar Marke ging.



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