Trotz drohendem Options-Ablauf – Experten bleiben zuversichtlich
Die Sorgen um den bevorstehenden Auslauf der Bitcoin-Optionen, die sich auf den Rekordwert von 6,1 Mrd. US-Dollar belaufen und damit so hoch sind wie noch nie, haben den Kurs von Bitcoin (BTC) in der Nacht auf 50.400 US-Dollar gedrückt.
Dieser weitere Abschwung ist allerdings wenig überraschend, denn einige Experten hatten bereits befürchtet, dass ein Rücklauf bis auf den Support von 47.000 US-Dollar im Rahmen des Möglichen ist. Obwohl der vorherige Aufwärtsdrang damit zunächst wohl versiegt ist, gibt es erste Indikatoren, dass die psychologisch wichtige 50.000 US-Dollar Marke nicht unterschritten wird.
Während die technischen Daten ein gemischtes Bild für die kurzfristige Kursentwicklung zeichnen, sind die Fundamentaldaten weiterhin klar positiv. So steigen inzwischen auch Staatsfonds und Rentenfonds vermehrt in die marktführende Kryptowährung ein. Dies ist ein Beleg für die zunehmende Adoption von Bitcoin und der Anlageklasse als Ganzes. Auch für Ether (ETH) werden immer mehr Investmentfonds gegründet, um die Nachfrage institutioneller Investoren abzudecken.
Schaden hält sich in Grenzen
Der deutsche Krypto-Analyst und Glassnode-Mitgründer Rafael Schultze-Kraft hatte schon am 23. März darauf hingewiesen, dass es für Bitcoin zunächst weiter abwärts gehen könnte, denn der realisierte Bitcoin-Kurs zwischen 51.100 und 54.000 US-Dollar (rote Umrandung, siehe Tweet unten) ist vergleichsweise niedrig. Falls die 50.000 US-Dollar Marke doch unterboten werden sollte, sieht er jedoch bei 47.400 US-Dollar einen starken Support, der eine weitere Talfahrt verhindern könnte.
Not much #Bitcoin realized between here and $51k. Would not be surprised if we dipped a bit more.
Strongest on-chain support currently at $47,400.https://t.co/3GFPTQPp6F pic.twitter.com/NLBQvEIGfB
— Rafael Schultze-Kraft (@n3ocortex) March 22, 2021
In einem weiteren Tweet vom Donnerstag bestätigt Schultze-Kraft deshalb, dass der zusätzliche Abschwung für ihn nicht unerwartet kommt, er aber nichtsdestotrotz zuversichtlich bleibt.
Dementsprechend schreibt Schultze-Kraft:
„An der Struktur hat sich nichts geändert. Ich habe bisher noch keinen langfristigen Indikator gesehen, der negativ ist.“
Auch der Liquid Supply deutet eine baldige Rückkehr zu alter Stärke an, denn die Kennzahl hat momentan ihren höchsten Stand seit mehr als 6 Monaten.
Daran ist abzulesen, dass eine große Anzahl an BTC aus der verfügbaren Umlaufmenge abgezogen und in langfristige Wallets überführt wurden. Damit verringert sich einerseits das vorhandene Angebot, was den Kurs naturgemäß nach oben treiben sollte, während sich andererseits die langfristigen Absichten der Investoren erkennen lassen, was ebenfalls ein gutes Zeichen ist.
Altcoins rutschen ab
Der Großteil der Altcoins wurde derweil hart vom Abschwung des Marktführers getroffen, denn viele Anleger sahen sich genötigt, ihre Krypto-Vermögen abzuverkaufen, um ihre jüngst erzielten Gewinne nicht wieder direkt zu verlieren.
Einer der wenigen Lichtblicke ist das Krypto-Projekt Aragon (ANT), das mit der Integration von DeFi und NFTs einen beträchtlichen Aufschwung von 50 % auf 13,56 US-Dollar schaffen konnte.
Holochain (HOT) und Balancer (BAL) konnten ihrerseits den Widrigkeiten trotzen, und Zugewinne von 5,2 % und 6,4 % einfahren.
Die Gesamt-Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen beläuft sich derweil auf 1,62 Bio. US-Dollar, wovon 59,4 % Marktanteil auf Bitcoin entfallen.