Angriff ist die beste Verteidigung – USA muss sich für „Finanzwaffe“ Bitcoin öffnen
Krypto-Experte Anthony Pompliano rät der USA, eine führende Rolle bei Bitcoin einzunehmen, um zu verhindern, dass fremde Mächte über die marktführende Kryptowährung den US-Dollar schwächen.
Die entsprechende Empfehlung machte der Mitgründer von Morgan Creek Digital am gestrigen 8. April bei CBNC als Antwort auf eine vorherige Warnung des einflussreichen Großinvestors Peter Thiel.
Thiel warnt vor der „Finanzwaffe“
„Ich frage mich, ob man Bitcoin nicht zum Teil auch als eine Finanzwaffe, die von China gegen die USA eingesetzt wird, sehen muss. Sie ist eine tatsächliche Bedrohung für Landeswährungen, allen voran für den US-Dollar“, wie Thiel dahingehend im Rahmen einer Konferenzveranstaltung meinte.
Im CNBC-Interview wurde Pompliano wiederum mit dieser Aussage von Thiel konfrontiert, woraufhin dieser entgegnete, dass der Großinvestor damit keine Kritik an Bitcoin üben wollte, denn Thiel hatte sich in einem vorherigen Satz noch als Fürsprecher der Kryptowährung bekannt. Pompliano sieht in dessen Äußerungen deshalb vielmehr eine allgemeine Warnung an Washington.
„Wir müssen verstehen, dass Bitcoin ein offenes, dezentralisiertes Protokoll ist“, wie der Krypto-Experte gegenüber CNBC ausführt. Dem fügt er an:
„Jeder kann es nutzen, genau wie das Internet. Und nur weil andere Länder es vielleicht als Waffe gegen die USA einsetzen, heißt das nicht, dass Thiel sich damit gegen Bitcoin ausspricht, ganz im Gegenteil.“
„Ich denke, was er (Thiel) uns damit sagen will, ist: ‘Aufgepasst, hier gibt es einen globalen Wettkampf, es gibt andere Länder, die versuchen wollen, Bitcoin einzusetzen, um das Finanzsystem der USA zu destabilisieren oder einen finanziellen Angriff darauf auszuüben“, wie Pompliano weiter erklärt.
„Die USA muss eine Führungsrolle übernehmen. Wir müssen uns für Bitcoin öffnen, um sicherzustellen, dass wir diese Technologie für unsere Zwecke nutzen können und unsere führende Position in der Weltpolitik beibehalten können.“
In der Tat haben sich die USA bisher nur vage für die marktführende Kryptowährung geöffnet. Die föderale Struktur des Landes sorgt auch bei der Krypto-Regulierung bisher für einen regelrechten Flickenteppich, wobei sich mit Florida und Wyoming schon erste Staaten für Bitcoin stark machen.
„Krieg“ ist bereits ausgebrochen
Das hohe Interesse von Kleinanlegern und institutionellen Investoren an Bitcoin ist und bleibt dank steigender Kurse die Hauptschlagzeile um den Krypto-Marktführer.
Doch inzwischen tut sich ein Nebenkriegsschauplatz auf, auf dem Länder und deren Regierungen um die Vorherrschaft über Bitcoin kämpfen.
Dies wird oftmals als „Hash-War“, in Anlehnung an die für das Bitcoin-Mining benötigte Rechenleistung (Hashrate), bezeichnet. Insbesondere Länder, die von internationalen Sanktionen betroffen sind, wie der Iran und Venezuela, mischen bei diesem „Krieg“ mit.
Derweil dominiert China den Mining-Markt klar, was wohl Ursache der amerikanischen Ängste ist, obwohl der Umgang mit der Kryptowährung verboten ist. Zudem eilt das „Reich der Mitte“ auch in Sachen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) mit großen Schritten voran.