Bitcoin-Einführung von El Salvador ist „interessantes Experiment“
Wie Reuters berichtet, machte Cœuré die entsprechenden Äußerungen am Freitag im Rahmen der Eröffnung des vierten BIZ-Innovationszentrums in England.
„Die Haltung der BIZ ist, dass wir Bitcoin eindeutig nicht als funktionsfähiges Zahlungsmittel sehen. Bitcoin ist ein Spekulationsprodukt, und sollte auch als solches reguliert werden.“
Cointelegraph hatte zuvor berichtet, dass das Parlament von El Salvador bereits einen Gesetzentwurf verabschiedet hat, der Bitcoin in dem südamerikanischen Land zum offiziellen Zahlungsmittel machen soll. Das „Bitcoin-Gesetz“, das von Präsident Nayib Bukele höchstpersönlich eingegeben wurde, wurde mit einer klarer Zweidrittelmehrheit von 62 zu 84 Stimmen angenommen.
Cœuré ist als ausgesprochener Kritiker von Bitcoin bekannt, so hatte er die marktführende Kryptowährung im November 2018 unter anderem die „böse Brut der Finanzkriste von 2008“ genannt. Seine wiederholte Forderung nach einer strengeren Regulierung von Bitcoin steht im Einklang mit der Haltung der BIZ, denn deren General Manager Agustin Carstens hat sich ebenfalls schon mehrfach für einen härteren Umgang stark gemacht.
Die jüngsten Worte von Cœuré schlagen in dieselbe Kerbe wie seine Kollegen vom Internationalen Währungsfonds (IWF), der zuletzt auch gewarnt hatte, dass die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel für El Salvador beträchtliche rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen haben könnte.
Das Thema könnte schon beim nächsten Treffen zwischen El Salvador und dem IWF ein entscheidender Streitpunkt werden, denn das Land erwartet Hilfsgelder im Wert von 1 Mrd. US-Dollar.
Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht hat Bitcoin am Donnerstag derweil ähnlich kritisch eingestuft. So schlägt der Ausschuss höhere Kapitalanforderungen für Banken vor, um die Risiken für den Umgang mit der Kryptowährung angemessen vorbeugen zu können.