London bringt für Ethereum zwei große Verbesserungen mit sich
„Das London-Upgrade hat ungefähr fünf größere Änderungen am Ethereum-Netzwerk durchgeführt, allerdings denke ich, dass davon nur zwei für die Nutzer wirklich wichtig sind“, so Hemchandra in einem Kommentar für Cointelegraph. Die „Verschiebung der Zeitbombe“ sieht er dabei als erste wichtige Änderung. Dahingehend erklärt der Experte:
„Seit der Einführung von Ethereum war in den Programmiercode ein bestimmter Wert eingebaut, der den zukünftigen Umstieg auf ETH 2.0 bzw. auf das Proof-Of-Stake (PoS) Konsensverfahren ermöglichen sollte. Dieser Wert ist so eingestellt, dass nach einer bestimmten Zeit bzw. ab einem bestimmten Block der Mininig-Schwierigkeitsgrad exponentiell steigt, so dass es für Miner unmöglich wird, weitere Blöcke zu generieren, und sie zwangsläufig auf ETH 2 umsteigen müssen.Weil es bei der Entwicklung jedoch immer wieder Verzögerungen gab, wird dieser Wert immer weiter nach hinten verschoben. Die London-Hardfork hat jetzt die letzte solche Verschiebung gemacht.“
Das Ethereum-Netzwerk sieht sich mit steigender Beliebtheit zunehmend dem Problem der Skalierbarkeit ausgesetzt, was sich besonders daran zeigt, dass durch den Hype um die Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi), die größtenteils auf Ethereum angesiedelt sind, die Transaktionsgebühren des Netzwerks in astronomische Höhen gestiegen sind. Ethereum 2.0 (Eth2) soll dieses Problem lösen und die Blockchain skalierbar machen, indem der Umstieg vom Proof-Of-Work (PoW) Konsensverfahren auf das PoS-Konsensverfahren erfolgt. Im Dezember 2020 wurde bereits der Startschuss für diesen langwierigen Prozess gegeben.
Unter den fünf großen „Ethereum-Verbesserungsvorschläge (EIPs)“, die London eingeführt hat, ist EIP-1559 laut Hemchandra die zweite wichtige Verbesserung, denn hierdurch bekommt die zugehörige Kryptowährung Ether (ETH) einen „deflationären“ Charakter.
„Das EIP-1559 ist ein heißes Eisen, weil es die Funktionsweise der Transaktionsgebühren von Ethereum grundlegend ändert“, so der Experte. Und weiter:
„Dies bringt schwerwiegende Neuerungen mit sich, so wird ein Anteil der Transaktionsgebühren zum Beispiel zukünftig verbrannt, was die vorhandene Umlaufmenge bzw. die Angebotsmenge von ETH nach und nach verringert. Da die Miner jedoch ohnehin nicht mehr mit Transaktionsgebühren bezahlt werden, ist dieser Änderung sehr umstritten. Zudem ermöglichen das EIP, direkt eine Art Trinkgeld an einen Miner auszustellen, das wiederum nicht verbrannt wird.“