Bitcoin-Weltmacht? – El Salvador stellt drittmeisten Krypto-Geldautomaten der Welt auf
Wie die Daten von Coin ATM Radar zeigen, hat das kleine mittelamerikanische Land mit der raschen Aufstockung auf 205 Krypto-Geldautomaten nun sogar Großbritannien vom dritten Platz der Weltrangliste verdrängt. Grund für den schlagartigen Ausbau ist, dass damit eine Infrastruktur für Bitcoin-Transaktionen und die Konvertierung zwischen BTC und US-Dollar geschaffen werden sollte.
Die Daten von Statista vom 16. August verdeutlichen, dass El Salvador in nur einem Monat 201 Krypto-Geldautomaten aufgestellt hat. Zuvor lag der kleine Staat mit nur 4 Bitcoin-ATMs auf Platz 43 im weltweiten Vergleich.
Die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel in El Salvador sollte laut Präsident Nayib Bukele durch die Einrichtung von 200 Geldautomaten und 50 Filialen untermauert werden. Die Regierung des Landes hat dazu den staatseigenen Krypto-Dienstleister Chivo gegründet, der eine gleichnamige, kostenlose Bitcoin-Wallet für alle Bürger anbietet und die besagten Krypto-Geldautomaten betreibt.
Die Anzahl der Krypto-Geldautomaten ist aktuell mit 27.664 Maschinen auf einem Rekordhoch. Allein im September sollen 2.790 Automaten dazukommen. Der Ausbau in El Salvador war dabei eine regelrechte Notwendigkeit, denn durch das neue Bitcoin-Gesetz sind alle Unternehmen nun gesetzlich dazu verpflichtet, die marktführende Kryptowährung zu akzeptieren. Immerhin können sie die erhaltenen Bitcoin auf Wunsch direkt in US-Dollar konvertieren.
Obwohl sich viele Länder noch nicht klar zu ihrem Umgang mit Bitcoin entschieden haben, werden jeden Tag durchschnittlich 63,7 neue Bitcoin-Geldautomaten aufgestellt. Genesis Coin ist mit einem Marktanteil von 40,7 % der Marktführer unter den Herstellern, während General Bytes und BitAccess jeweils 22,7 % bzw. 12,7 % des Markts ausmachen.
Die Bitcoin-Einführung in El Salvador erzeugt in Teilen der Bevölkerung allerdings heftigen Widerstand, der sich zuletzt in der Inbrandsetzung eines Bitcoin-ATMs manifestierte. Kritiker befürchten einen „Ausverkauf der Demokratie“, und dass sich die Wirtschaftslage durch die zwanghafte Adoption der Kryptowährung noch verschlechtert.
Die Chivo-Kioske sind der erste Versuch der Regierung, eine Infrastruktur für die Überbrückung zwischen BTC und US-Dollar aufzubauen. Durch das neue Gesetz ist Bitcoin in El Salvador nun ein gleichwertiges offizielles Zahlungsmittel zum US-Dollar.