Back in Business – Iran hebt dreimonatiges Mining-Verbot auf
Das Mining-Verbot wurde über die Sommermonate ausgerufen, um eine übermäßige Belastung durch Krypto-Mining auf das iranische Stromnetz zu verhindern, das ohnehin gebeutelt ist.
Das Land hatte im Sommer vermehrt mit Stromausfällen zu kämpfen, die allen voran auf eine extreme Hitzewelle zurückgeführt wurden. An einigen Sommertagen kletterte das Thermometer im Iran sogar fast auf 49 Grad Celsius. Die benötigte Stromleistung zur Kühlung stieg proportional.
Der Nahe Osten und Zentralasien erleben zu dieser Jahreszeit die härteste Hitzewelle der Geschichte. In #Iran 51,0 °C in Omidieh, 50,1 °C in Abadan, 45,5 °C in Bam (920 m ü. M.). In Turkmenistan 46,7C Uchadzhi, in Usbekistan 44,7C bei Termez,in Tadschikistan 43,7C bei Isambaj (563m). pic.twitter.com/AQ5bpt93vM
— Extreme Temperaturen auf der ganzen Welt (@extremetemps) 5. Juni 2021
Vor dem Hintergrund dieser Stromausfälle entschied sich der damalige Präsident Hassan Rouhani für ein temporäres Mining-Verbot, damit die Bevölkerung weiterhin zuverlässig Klimaanlagen betreiben konnte. Von einigen Beobachtern kamen zwischenzeitlich allerdings Zweifel daran auf, welche Belastung das Krypto-Mining tatsächlich darstellt. Nachdem sich der heiße Sommer nun dem Ende zuneigt und die Regierung am 3. August 2021 von Ebrahim Raisi übernommen wurde, ist auch das Mining-Verbot aufgehoben worden.
Ein Segen für die Mining-Branche, denn schätzungsweise 4,5 % bis 7 % der weltweiten Mining-Leistung kommt aus dem Iran. Dies ist allerdings wenig verwunderlich, denn das Land im Mittleren Osten weist im Schnitt mit die weltweit niedrigsten Stromkosten auf, was allen voran an den reichlich vorhandenen Ressourcen wie Erdgas liegt.
Trotz des Verbots wurde im Iran im stillen Kämmerlein weiter Kryptowährungen abgebaut. Der aufsehenerregendste Fall kam dabei letzte Woche zutage, als aufgedeckt wurde, dass in den Räumlichkeiten der Börse von Teheran (TSE) illegales Mining betrieben wurde.