Kraken nimmt „Datenschutz-Krypto“ Monero für Großbritannien aus dem Handel
Durch eine komplexere Verschlüsselungsverfahren sorgen die sogenannten „Privacy-Coins“ wie Monero dafür, dass Wallet-Adressen und Zahlungsbeträge weitestgehend anonym sind, wenn diese auf der Blockchain eingetragen werden. Was für den Datenschutz ein großer Gewinn ist, ist für Aufsichtsbehörden und Analysedienste wie Chainalytics jedoch ein großes Problem, denn dadurch werden Transaktionsdaten und Nutzerdaten nahezu unkenntlich gemacht.
Der Betrieb von Anonymitätskryptowährungen wie XMR ist deshalb ein umstrittenes Thema. Während die Befürworter allen voran mit dem besseren Datenschutz argumentieren, den diese gegenüber „normalen“ Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) bieten, sehen Kritiker darin das perfekte Werkzeug für Kriminelle, die ihre Spuren verwischen und Gelder aus verbrecherischen Aktivitäten waschen wollen.
Den behördlichen Druck bekommen auch die Kryptobörsen zu spüren, weshalb die Handelsplattformen inzwischen oftmals davon absehen, die Datenschutz-Kryptowährungen überhaupt erst in ihre Notierung aufzunehmen. Die Kryptobörse Bittrex hat im Januar mit XMR, Zcash (ZEC) und Bindestrich die drei wohl bekanntesten Vertreter dieser Kategorie aus dem Handel genommen. Gegen Riccardo Spagni, einen der Gründer von XMR, läuft derweil ein Verfahren in Südafrika wegen Betrugs, allerdings hat dies keinen Bezug zu dem Kryptoprojekt.
Obwohl die Kritik von Finanzbranche und Behörden an den Privacy-Coins immer lauter wird, wird das Interesse der Krypto-Nutzer an den Datenschutz-Kryptos immer größer. Laut MünzGecko liegt deren zusammengerechnete Marktkapitalisierung aktuell fast schon bei 15 Mrd. US-Dollar.