Mainstream-Märchen? – Goldman bezweifelt Wertsteigerung von Bitcoin durch Nachfrage
Wie die renommierte Investmentbank laut Bloomberg schreibt, könnte die Adoption durch die breite Gesellschaft letztendlich dazu führen, dass die Korrelation zwischen Kryptowährungen und etablierten Finanzprodukten weiter zunimmt, was für erstere vermutlich zum Nachteil wäre.
„Zweischneidiges Schwert“
Dementsprechend ist Goldman nicht von der viel zitierten „Gesetzmäßigkeit“ überzeugt, dass Bitcoin durch die Massentauglichkeit auch massiv an Wert gewinnen wird.
„Auch wenn der Kurswert dadurch steigen könnte, steigt damit zugleich auch die Korrelation zu anderen Variablen auf den Finanzmärkten, was wiederum den Mehrwert der Anlageklasse für Diversifizierung verringern würde“, wie die Analysten der Investmentbank dahingehend feststellen.
Zach Pandl und Isabella Rosenberg, die Autoren der steilen These, sehen die Adoption im Mainstream demnach als „zweischneidiges Schwert“, denn je höher die Korrelation zu den etablierten Finanzprodukten, desto geringer wird der relative Zugewinn gegenüber diesen.
Diese Einschätzung kommt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem der Kryptomarkt eine zunehmende Korrelation mit dem Aktienmarkt aufweist. Der Gleichschritt könnte in den nächsten Wochen noch weitergehen, obwohl die Hoffnungen auf einer baldigen Entkopplung ruhen.
Doch selbst Goldman Sachs ist widersprüchlich, was die zukünftige Entwicklung von Bitcoin angeht. So hatte die Investmentbank im Januar noch prognostiziert, dass BTC/USD weiterhin bis auf 100.000 US-Dollar klettern kann. Ironischerweise wurde dabei als Grund angegeben, dass die Kryptowährung beträchtliche Marktanteile von Gold abgraben könnte, was gleichbedeutend mit einer verstärkten Annahme durch die breite Masse wäre.
Einfach nur Angebot und Nachfrage?
Die gängige Theorie in der Krypto-Community ist eigentlich, dass die Wertsteigerung durch eine massiv erhöhte Nachfrage nicht durch eine steigende Korrelation kannibalisiert wird.
Da die verfügbare Angebotsmenge von Bitcoin durch eine fixe Obergrenze nach und nach kleiner wird, sorgt eine steigende Nachfrage unweigerlich dafür, dass der Kurs des Krypto-Marktführers stetig nach oben gehen muss. Bisher scheint sich diese Gesetzmäßigkeit auch zu bestätigen (siehe unten).
Nicht nur die Anstiegsrate der Umlaufmenge wird durch die regelmäßigen Bitcoin-Halvings immer geringer, sondern auch durch die vielen neuen Anleger, zu erkennen an immer mehr Wallets, sorgen dafür, dass das vorhandene Angebot schrumpft. Kombiniert mit mehr Nachfrage scheinen weitere Kurssteigerungen also doch die logische Schlussfolgerung.
Der Abwärtstrend seit November hat der Kursentwicklung zwar einen kurzfristigen Knick verpasst, aber der Optimismus der langfristigen Anleger ist nach wie vor ungebrochen.