Auch nach acht Jahren noch weiter Updates
Wie jedes große Unternehmen hatte auch Trezor bescheidene Anfänge. Heute ist der Name jedem in der Krypto-Community ein Begriff und die Firma hat über 1 Million Geräte verkauft. Die Idee dazu entstand im Jahr 2011 nach einer Bitcoin (BTC)-Konferenz in Prag. Die tschechische Hauptstadt wurde in einer Umfrage des Time Out Magazine übrigens zur schönsten Stadt der Welt gewählt. Die beiden Krypto-Enthusiasten Pavol “Stick” Rusnák und Marek “Slush” Palatinus stellten sich einen kleinen Einzweck-Computer vor, der die privaten Bitcoin-Schlüssel der Nutzer sicher speichert.
Im Jahr 2013 gründeten die beiden dann SatoshiLabs. Im folgenden Jahr kam die erste Trezor-Wallet, nämlich Trezor One, auf den Markt. Dann kam das Trezor Model T, das zusätzlich auch einen Touchscreen hatte. Beide sind nach wie auf der ganzen Welt auf dem Markt und ihre Firmware wird etwa jeden Monat aktualisiert. Mit der Erfindung der Seed-Wiederherstellung und des Passphrasen-Schutzes setzte Trezor den Maßstab für die Sicherheit von Hardware-Wallets in der Branche.
In einem exklusiven Interview mit Cointelegraph sprechen Kristýna Mazánková, die PR-Chefin von SatoshiLabs, und Josef Tětek , der Markenbotschafter von Trezor, darüber, wie Trezor auch nach all den Jahren seinen Grundwerten, nämlich Datenschutz und Sicherheit, treu bleibt. Auf die Frage nach der Sicherheit der Daten ihrer Kunden antworteten sie:
“Wir haben keine Daten über unsere Kunden auf unseren Servern, weil wir alle 90 Tage alle gespeicherten Daten löschen. Das ist uns sehr wichtig, weil wir wissen, dass theoretisch alles gehackt werden kann.”
“Der wichtigste Sicherheitsaspekt ist, dass es sich um ein eigenständiges physisches Gerät handelt”, wie es weiter hieß. “Es ist unmöglich, das Gerät aus der Ferne zu hacken.”
“Wenn jemand Ihre Hardware-Wallet stiehlt, gibt es zusätzliche Schutzmechanismen, wie den PIN-Code, der das Gerät sperrt. Selbst wenn die Diebe das umgehen könnten, gibt es immer noch den Wiederherstellungs-Seed.”
Tětek erklärte, es sei auch nicht das Ende der Welt, wenn Hacker es schaffen, den Wiederherstellungs-Seed zu finden, da der Wiederherstellungs-Seed ohne die Passphrase nutzlos ist. “Wenn Sie Ihren Trezor so eingerichtet haben, dass Sie einen Wiederherstellungs-Seed aufgeschrieben und mit PIN und Passcode geschützt haben, kann man das Gerät nicht hacken”, so Tětek. Er warnte jedoch:
“Ohne Passphrase kann man den Seed aus dem Gerät auslesen, wenn man über sehr spezielle Geräte verfügt.”
Einem Hacker ist es im Januar gelungen, eine Trezor-Wallet zu hacken und 2 Millionen US-Dollar an “verlorenen” Kryptowährungen wiederzuerlangen. Dazu erklärten Mazánková und Tětek gegenüber Cointelegraph:
“Es war ein doppelter Zufall, dass der Besitzer seine Firmware fünf Jahre lang nicht aktualisiert und kein Passwort eingerichtet hat. Ich glaube, der Ingenieur hat es etwa 1.000 mal versucht, um sicherzugehen, dass er den Chip nicht zerstört, bevor er ihn herausnimmt. Wenn er einen Fehler mit dem Chip macht, zerstört er den Chip und die Wallet kann nicht mehr wiederhergestellt werden.”
Neben Datenschutz und Sicherheit gibt es seit der Veröffentlichung von Model One und Model T zusätzliche Funktionen. Darunter etwa die Möglichkeit, alles auf dem Display, auf dem Desktop oder in Webanwendungen zu erledigen, wenn die Wallet verbunden ist. Außerdem kann man über die Trezor Suite Bitcoin und andere Kryptowährungen direkt an eine Adresse senden, kaufen und verkaufen.
In diesem Jahr konzentriert sich Trezor auch auf die Integration von CoinJoin in seine Hardware-Wallet. CoinJoin wurde mit dem Taproot-Upgrade von Bitcoin im November letzten Jahres möglich und fasst mehrere Bitcoin-Transaktionen zu einem einzigen Arrangement zusammen, damit es später nicht mehr nachzuvollziehen ist, wem welcher Coin gehört. Das verbessert die Privatsphäre der Nutzer beträchtlich. Eine weitere wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, einen eigenen Knoten direkt von der Trezor Suite aus zu betreiben.