Geteilte Verantwortung – Ein Drittel aller Bitcoin befinden sich in Multi-Sig-Wallets

Geteilte Verantwortung – Ein Drittel aller Bitcoin befinden sich in Multi-Sig-Wallets


Knapp sechs Millionen Bitcoins (BTC) werden in sogenannten Multi-Signature-Wallets verwahrt. Dies entspricht ungefähr einem Drittel der insgesamt verfügbaren Umlaufmenge.

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Normalerweise wird Bitcoin durch Kombination eines öffentlichen Schlüssels (Public Key) und eines privaten Schlüssels (Private Key) gesichert. Um Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain zu bestätigen, muss ein Nutzer jede einzelne Transaktion mit seinem Privatschlüssel freigeben. In der Regel ist dies völlig problemlos, allerdings gibt es Umstände, in denen dieses Verfahren Nachteile hat.

Wenn der Gründer einer Kryptobörse zum Beispiel jegliches Krypto-Vermögen der Handelsplattform mit seinem Privatschlüssel abgesichert hat, entstehen daraus gleich mehrere Probleme. Was wäre, wenn der Gründer plötzlich versterben würde, gehackt würde oder abhaut bzw. einen „Exit-Scam“ durchführt? In all diesen Fällen gäbe es keine Möglichkeit mehr, an die entsprechenden Gelder zu kommen und die Nutzer würden alles verlieren.

Um solchen Fällen vorzubeugen, wurde 2012 eine sogenannte Soft-Fork bei Bitcoin vorgenommen, die die Nutzung von Multi-Signature-Wallets ermöglicht. Hierdurch können Bitcoin-Vermögen über mehrere Signaturen abgesichert werden. Bei diesem Verfahren muss mindestens ein bestimmter Teil an Signaturen vorliegen, um eine Transaktion zu bestätigen. Die dazugehörigen Wallets können also von mehreren Nutzern kontrolliert werden und liegen damit nicht nur in der Verantwortung einer einzigen Person.

Bitcoin in Multi-Sig-Wallets. Quelle: txstats.

Mt. Gox als Katalysator für Multi-Sig

In unserem Beispiel könnte der Kryptobörsen-Gründer die deponierten Krypto-Vermögen mit fünf Signaturen absichern, von denen mindestens drei vorliegen müssen, um eine Transaktion abzuwickeln. Die entsprechenden Signaturen könnten auf verschiedene Führungskräfte der Börse verteilt oder sogar auf eine Drittpartei ausgelagert werden. Dies verringert das Risiko eines Verlustes beträchtlich.

Das Multi-Sig-Verfahren hat sich 2015 durchgesetzt, wofür es eine einfache Erklärung gibt. Nach dem berüchtigten Hackerangriff auf die damals führende Kryptobörse Mt. Gox kam die Community zu dem Schluss, dass ein dezentralisiertes System nicht durch einen einzelnen Angriffspunkt verwundbar sein sollte.

Da die meisten Krypto-Anleger allerdings immer noch kein Multi-Sig nutzen, kann davon ausgegangen werden, dass die inzwischen hohe Anzahl an entsprechenden Wallets auf Krypto-Vermögen hindeutet, die von Unternehmen gehalten werden.



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