„Bitcoin wird vom Misstrauen gegenüber dem Finanzsystem profitieren“
Bitcoin (BTC) ist eine signifikante Bedrohung für den US-Dollar als weltweite Leitwährung, wie ein leitender strategischer Analyst der großen Investmentbank Morgan Stanley meint.
Ruchir Sharma, der Chefstratege für globale Entwicklungen bei Morgan Stanley Investment Management, ist der Überzeugung, dass die Vorherrschaft des US-Dollars durch das erschütterte Vertrauen in die traditionelle Finanzwelt kippen könnte, wobei Bitcoin der wahrscheinliche Profiteur wäre.
In einem Artikel der Financial Times vom 9. Dezember gab Sharma zunächst einen kurzen Überblick über die historischen Entwicklungen der globalen Leitwährungen. Demnach hätte der US-Dollar seine führende Position nun schon seit 100 Jahren inne, was unter anderem dadurch begünstigt ist, dass andere große Landeswährungen wie der chinesische Yuan oder der Euro nicht genug Vertrauen in der Wirtschaft gewinnen konnten, um den US-Dollar abzulösen.
Die nächsten Herausforderer für die amerikanische Währung sieht Sharma deshalb in dezentralisierten Digitalwährungen, allen voran Bitcoin. Ihre Stärke als leistungsstarkes Finanzprodukt konnte die marktführende Kryptowährung im Jahr 2020 bereits nachweisen, indem sie ihren Kurswert seit März vervierfacht hat. Treibende Kraft war neben der Coronakrise unter anderem die „lockere“ Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank. In diesem Zusammenhang erklärt Sharma:
„Die Vorherrschaft des US-Dollars wird zum Ende kommen, wenn die Welt nicht mehr darauf vertraut, dass die USA ihre Schulden abbezahlen kann. Das Gelddrucken wird weitergehen, auch wenn die Pandemie vorbei ist. Bitcon wird vom steigenden Misstrauen in die traditionellen Alternativen profitieren.“
Der Investmentexperte stellt fest, dass Bitcoin „Fortschritte dabei macht, den US-Dollar als Zahlungsmittel abzulösen“. So würde die Adoption von Bitcoin in vielen Anwendungsbereichen stetig zunehmen. „In den vergangenen Wochen hat PayPal Bitcoin angekauft, um die Kryptowährung nächstes Jahr als Zahlungsinstrument anzubieten“, wie Sharma dahingehend ergänzt.
Aus diesem Grund mahnt er die US-Zentralbank, die Auswirkungen ihrer Geldpolitik zu überdenken, falls sie ihrer Machtposition aufrechterhalten will:
„Der Höhenflug von Bitcoin könnte sich immer noch als Spekulationsblase erweisen, doch selbst wenn diese Blase platzt, sollte der diesjährige Ansturm auf Kryptowährungen als Warnung für die Zentralbanken dienen, besonders in den USA. Glaubt nicht, dass eure traditionellen Landeswährungen die einzigen Wertaufbewahrungsmittel und Zahlungsmittel sind, in die die Menschen Vertrauen haben!“