Brasilianischer Parlamentarier schlägt Lohnzahlungen in Kryptowährungen vor
In seinem Entwurf sieht Goulart unter anderem vor, dass alle brasilianischen Arbeitskräfte ihre Gehälter zukünftig in Kryptowährungen ausgezahlt bekommen können. Dafür muss es zuvor allerdings eine beidseitige Einigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geben. Dahingehend heißt es in dem Entwurf:
„Der genaue prozentuale Anteil des Gehalts, der in Kryptowährungen ausgezahlt wird, kann vom Arbeitnehmer frei bestimmt werden. Der Arbeitgeber darf hierauf keinen Einfluss nehmen.“
Im erklärenden Teil zeichnet der Gesetzentwurf die Entwicklung der Zahlungsmittel nach, die sich von Tauschmitteln über Landeswährungen bis hin zu Bitcoin (BTC) zieht. Bei Kryptowährungen steht allen voran der Aspekt der Dezentralisierung im Fokus, der dafür sorgt, dass diese nicht mehr „von einer einzelnen Person oder zentralen Organisation“ gesteuert werden.
Falls der Entwurf von Goulart verabschiedet werden sollte, dürfen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber zukünftig darauf verständigen, zu welchen Teilen ein Gehalt in Krypto und in Real ausgezahlt werden. Der Parlamentarier erklärt:
„Der Gesetzentwurf soll allen voran dabei helfen, das Währungsproblem auf Bundes-, und Landesebene zu lösen, indem alternative Zahlungsmöglichkeiten für Gehälter angeboten werden, die zudem einen riesigen wirtschaftlichen Mehrwert bringen können.“
Goulart fordert deshalb die Verabschiedung seines Entwurfes, um dabei zu helfen, „eine wahrhaft globale Wirtschaft aufzubauen, die das Leben aller Menschen verbessert“. Sollte das Gesetz tatsächlich angenommen werden, bräuchte es noch mindestens 90 Tage, ehe es in Kraft treten könnte.
Das brasilianische Parlament hatte jüngst erst ein Gesetz verabschiedet, dass härtere Strafen für Finanzkriminalität im Verbund mit Kryptowährungen vorsieht.
Durch diese Änderungen wurden zum Beispiel die Mindeststrafen für Geldwäsche und vergleichbare Verbrechen erhöht. Wie Cointelegraph berichtet hat, wurden die Strafzahlungen von einem Drittel der gewaschenen Summe auf mindestens zwei Drittel der gewaschenen Gelder erhöht, während die mögliche Haftzeit von 10 Jahren auf 16 Jahre und 8 Monate ausgeweitet wurde.
„Auf Grund der fehlenden Regulierung haben die Menschen niemanden, an den sie sich wenden können. Doch der brasilianische Markt wird sich dem anpassen. Es wird zukünftig nicht mehr möglich sein, Millionen von Menschen mit technischen Neuerungen zu betrügen“, wie der Parlamentarier Aureo Ribeiro damals ankündigte.