JPMorgan erste Großbank im Metaversum
Die größte Bank der Vereinigten Staaten JPMorgan hat einen großen Schritt in das Metaversum gemacht und eine virtuelle Lounge in der beliebten Blockchain-Welt Decentraland eröffnet. Zuvor sagte die Bank über diesen Sektor, diese sei eine 1-Billionen-Dollar-Chance.
Besucht man die Lounge in der Metajuku Mall von Decentraland wird man von einem umherstreifenden Tiger und einem digitalen Porträt von Jamie Dimon, dem CEO von JPMorgan, begrüßt. Wenn Spieler die Treppe hinaufgehen, gibt es dort eine Präsentation Präsentation von einer Führungskraft über die Wirtschaft der Kryptowährungen.
Die Onyx Lounge, benannt nach JPMorgans hauseigenem Blockchain-Zahlungssystem, wurde in einem Bericht der Bank vorgestellt, in dem die Geschäftsmöglichkeiten beschrieben werden, die Unternehmen im Metaversum erwarten können.
In dem Bericht heißt es: “Das Metaversum wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich jeden Sektor in irgendeiner Form infiltrieren. Die Marktchancen werden dabei auf über 1 Billion US-Dollar Jahresumsatz geschätzt”. Es wurde auch hervorgehoben, dass bereits 54 Milliarden US-Dollar pro Jahr für virtuelle Waren ausgegeben werden. Das ist doppelt soviel, wie für den Kauf von Musik ausgegeben wird.
Im Bericht wird festgestellt, dass sich der Durchschnittspreis für virtuelles Land zwischen Juni und Dezember letzten Jahres von 6.000 US-Dollar auf 12.000 US-Dollar verdoppelt habe. Der Bericht prognostiziert auch, dass die Ausgaben für In-Game-Werbung bis 2027 auf 18,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigen könnten.
JPMorgan sieht einen regelrechten Ansturm von individuellen Inhaltserstellern, die das Web3 nutzen, um ihre Arbeit auf eine neue Art und Weise zu vermarkten. Sie sind die treibende Kraft hinter der neuen Wirtschaft, die im Metaversum entsteht.
“Diese demokratische Eigentumsökonomie sowie die mögliche Interoperabilität könnte enorme wirtschaftliche Chancen eröffnen, da digitale waren und Dienstleistungen nicht mehr an eine einzelne Spielplattform oder Marke gebunden sind.
Die zunehmende Massenakzeptanz des Metaversums wird auch durch das Interesse großer Marken vorangetrieben, so JPMorgan. Dabei nannte die Bank adidas und Nike, die NFT-Produkte und Schaufenster erstellen und ins Metaversum bringen, sowie Samsung, dass ein Metaversum-Geschäft in diesem Ökosystem eröffnet hat. Das seien enorme Schritte, die die Akzeptanz fördern.
Zudem gab Disney am Mittwochmorgen bekannt, der Zeichentrickriese habe offiziell einen neuen Manager ernannt, der den Vorstoß ins Metaversum leiten soll. In einer Mitteilung des Disney-Chefs Bob Chapek heißt es, Disney wolle seine Geschichten auch in diesem digitalen Raum erzählen. “Heute haben wir die Möglichkeit, diese Universen zu verbinden und ein völlig neues Paradigma dafür zu schaffen, wie das Publikum unsere Geschichten erlebt und mit diesen interagiert”, so Chapek.
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Im JPMorgan-Bericht war jedoch nicht alles ausschließlich positiv.
In einem Abschnitt mit der Überschrift “Hype versus Realität” heißt es: “Trotz der großen Begeisterung über die Möglichkeiten des Metaversums müssen wichtige Bereiche noch weiterentwickelt und ausgereift werden, um das volle Potenzial des Metaversums für Engagement, Gemeinschaftsbildung, Selbstdarstellung und Handel auszuschöpfen”. Dabei wurden etwa Mängel in der allgemeinen Benutzererfahrung, die schlechten Avatare und Schwierigkeiten mit der kommerziellen Infrastruktur genannt.