Belgische Finanzaufsicht fügt 9 betrügerische Krypto-Projekte ihrer „Schwarzen Liste“ hinzu
Am 29. Oktober hat die Aufsichtsbehörde ihre „Schwarzen Liste“ um neun weitere Krypto-Webseiten ergänzt, wodurch die Anzahl der vermeintlich betrügerischen Krypto-Projekte, die in der Liste erfasst sind, nun auf insgesamt 131 wächst.
In diesem Zusammenhang erklärt die Finanzmarktaufsicht, dass sie die neu hinzugefügten Krypto-Projekte auf Grundlage von Beschwerden von Anlegern, die die entsprechenden Handelsplattformen genutzt hatten, ins Visier genommen hat. Deshalb warnt die Behörde im Rahmen ihrer Mitteilung erneut vor betrügerischen Krypto-Investitionsangeboten.
Allerdings hatte die FSMA die belgische Bevölkerung schon im Vorfeld wiederholt vor Krypto-Projekten gewarnt, die behaupten, eine Genehmigung von der Aufsichtsbehörde bekommen zu haben:
„Diese betrügerischen Unternehmen machen oftmals Falschangaben oder stehlen gar die Firmendaten anderer Unternehmen. Sie können die FSMA jederzeit darum bitten, die jeweiligen Angaben zu überprüfen.“
Der Großteil der auf der „Schwarzen Liste“ verzeichneten Krypto-Unternehmen, bietet ihre Finanzdienstleistungen jedoch an, ohne dafür eine gültige Erlaubnis zu besitzen. Da die meisten dieser Unternehmen jedoch außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der belgischen Behörde sitzen, ist es für die FSMA nahezu unmöglich, rechtliche Schritte gegen diese einzuleiten.
Obwohl die Behörde also keine offiziellen Verfahren wegen Betrug einleiten kann, will sie mit ihren Warnungen das Risiko von betrügerischen Krypto-Investitionen minimieren.
Die Aufsichtsbehörde weist abschließend darauf hin, dass ihre Schwarze Liste lediglich auf ihren eigenen bisherigen Erkenntnissen beruht und deshalb keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit hat, weshalb es noch weitere betrügerische Krypto-Unternehmen geben könnte, die in Belgien operieren.
Krypto-Betrug wird immer mehr zum Problem
Im Juni 2018 hatte das belgische Wirtschaftsministerium bereits eine Webseite eingerichtet, um vor den Risiken von Krypto-Investitionen zu warnen. Demnach sollen belgische Anleger im Jahr 2017 2,2 Mio. Euro durch betrügerische Krypto-Projekte verloren haben, was nach Einschätzung des Ministeriums allerdings nur 4% des insgesamt angerichteten Schadens ist, da Krypto-Betrug oftmals nicht zur Anzeige gebracht wird. Dementsprechend geht das Ministerium davon aus, dass in Belgien 2017 tatsächlich 130 Mio. Euro durch Krypto-Betrug entwendet wurden.