Bitcoin-Aktivität lässt um 60 % nach, Ethereum zieht erneut am „großen Bruder“ vorbei
Durch die verringerte Aktivität bei Bitcoin konnte Ethereum in dieser Hinsicht erstmals den großen Konkurrenten überholen, denn am Freitag verzeichnete das Ethereum-Netzwerk ungefähr 200.000 mehr aktive Adressen als der Marktführer.
Dies ist innerhalb eines Monats schon das dritte Mal, dass Ethereum in dieser Kategorie an Bitcoin vorbeiziehen kann. Am 5. und 6. Juni 2021 hatte sich bereits ein ähnliches Bild gezeigt. Nichtsdestotrotz ein Ereignis mit Seltenheitswert, denn zuletzt Anfang 2017 wurde der große Bruder überholt.
Der Twitter-Analyst Mr. Whale, der für seinen Pessimismus bekannt ist, gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass die Anzahl der aktiven Adressen von Bitcoin aktuell auf den niedrigsten Stand seit April 2020 gefallen ist.
Die aktiven Adressen von Bitcoin im Blockchain-Netzwerk sind gerade auf den niedrigsten Stand seit April 2020 gefallen.
Diese Daten sind bärisch. Es zeigt, dass die Nachfrage nach Bitcoin sehr schnell versiegt. pic.twitter.com/vdmwagbvtm
– Herr Wal (@CryptoWhale) 1. Juli 2021
Grund für diesen massiven Einbruch der Aktivität ist wohl der beträchtliche Rücklauf von Bitcoin (BTC), denn der Kurs liegt inzwischen schon wieder mehr als 50 % unter dem jüngst erzielten Rekordhoch aus dem Mai. Die anhaltende Seitwärtsbewegung und das verstärkte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die heimische Mining-Branche hat die Stimmungslage zusätzlich verschlechtert.
Im Gegenzug ist die Anzahl der aktiven Adressen in der vergangenen Woche um 9 % bis auf 700.000 gestiegen, obwohl der Kurs von Ether (ETH) zwischenzeitlich mehr als 10 % verloren hat. Im Vergleich zum April ist jedoch auch die Aktivität der zweitgrößten Kryptowährung um 22 % zurückgegangen, wenn der Höchststand von 900.000 aktiven Adressen im April als Vergleich herangezogen wird.
Die große Wende?
Mit den aktiven Adressen hat Ethereum Bitcoin jetzt in einer weiteren Kategorie abgehängt, wodurch die „große Wende“ (Flippening), also der Führungswechsel zwischen den beiden großen Kontrahenten, scheinbar immer näher rückt. Der Flippen-Index schätzt, dass der Umsatz durch Transaktionsgebühren bei Ethereum mittlerweile mehr als 300 % höher ist und auch die Gesamtzahl aller Transaktionen soll beim „kleinen Bruder“ um fast 500 % stärker sein.
Allerdings konnte Bitcoin hinsichtlich Handelsvolumen und Transaktionsvolumen zuletzt wieder die Oberhand zurückgewinnen, nachdem Ethereum auch hier vorübergehend in Führung lag.
Laut einem Botschaft der Krypto-Marktforscher von Glassnode steigt die Anzahl der einzigartigen Adressen, die mit DeFi-Projekten interagieren, seit Mai stetig, was darauf hindeutet, dass die Aktivität in den Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) flächendeckend nach oben geht. Eine wichtige Triebfeder für Ethereum, denn auf der Smart-Contract-Plattform ist der Großteil der DeFi angesiedelt.