BITCOIN CITY – El Salvador plant Stadt in der sich „alles um Bitcoin dreht“
Die entsprechenden Pläne wurden im Rahmen der mehrtägigen Konferenz „Bitcoin Week“ vorgestellt, mit der die Einführung von Bitcoin in El Salvador gefeiert und für größere Akzeptanz in der Bevölkerung geworben wurde.
“Ich dachte, wir müssten dazu eine große Ankündigung machen #BitcoinWoche. Deshalb möchte ich heute ankündigen, dass wir das erste bauen werden #BitcoinCity“, Präsident @nayib Uhr. pic.twitter.com/7yHQLyIjBx
– Präsidentenhaus (@PresidenciaSV) 21. November 2021
In diesem Zusammenhang erklärt Präsident Bukele:
„In der #BitcoinCity wird es technische und digitale Bildungsangebote geben. Die gesamte Stadt wird mit Erdgas betrieben und soll über ein nachhaltiges Öffentliches Verkehrssystem verfügen.“
Am Aufbau der „Bitcoin City“ sollen auch mehrere einflussreiche Krypto-Unternehmen beteiligt sein, darunter die Kryptobörse Bitfinex und das von Adam Back gegründete Blockstream. Wie Bitfinex-CTO Paolo Ardoino angibt, wird die Kryptobörse eine gesonderte Wertpapierplattform aufbauen, über die die Bitcoin-Anleihen des Projekts abgewickelt werden. Dahingehend führt er aus:
„Die Plattform wird bald das neue Zuhause für viele Krytpo-Dienstleister, die dem Land dabei helfen werden, eine passende Krypto-Regulierung zu erarbeiten! El Salvador, Bitfinex und Blockstream schreiben zusammen Geschichte.“
Präsident Bukele plant, dass die Bitcoin City eine völlig normale Stadt sein soll, in der es Wohngebiete, Einkaufszentren, Restaurants und einen Hafen gibt, mit dem einzigen Unterschied, dass sich „alles um Bitcoin dreht“. Besonders verlockend: Die Bewohner der Stadt müssen ausschließlich Mehrwertsteuer (MwSt.) zahlen, alle anderen Steuern wie Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer, usw. sollen gänzlich entfallen. Allein über die Mehrwertsteuer und die Einnahmen aus Bitcoin könnten Stadtverwaltung und öffentliche Infrastruktur bezahlt werden, so die Rechnung.
Blockstream-Chefinvestor Samson Mow bestätigt im Rahmen der Konferenz, dass die benötigten Bitcoin-Anleihen im Wert von 1 Mrd. US-Dollar durchaus realistisch sind:
„Auf der Bitfinex handeln viele Großinvestoren, weshalb ich darin absolut kein Problem sehe, eine 1 Mrd. US-Dollar schwere Anleihe zu bewerkstelligen.“
Mow gibt weiter zu bedenken, dass 500 Mio. US-Dollar aus der Bitcoin-Anleihe für fünf Jahre festgeschrieben werden würden, wodurch das investierte Geld gleichsam aus dem Umlauf genommen werden würde. Sollten spätere also andere Länder ähnliche Vorhaben umsetzen wollen, könnte allein schon eine Verzehnfachung dafür sorgen, dass die Hälfte der Bitcoin-Umlaufmenge von 21 Mio. Währungseinheiten (für bestimmte Zeit) nicht mehr handelbar wäre. Dies würde die Verknappung der marktführenden Kryptowährung rasant beschleunigen und deren Kurs vermutlich drastisch in die Höhe treiben.
Die Regierung von El Salvador hat die nicht realisierten Gewinne aus ihren Bitcoin-Investitionen bereits wieder in verschiedene Projekte im eigenen Land gesteckt.
So wurden die Überschüsse, die der staatliche Bitcoin-Investmentfonds erzielt hat, für den Bau von 20 neuen Schulen genutzt. Anfang November hatte Präsident Bukele vermeldet:
„Als wir das Projekt gestartet haben, haben wir noch nicht so viel Geld mit FIDEBITCOIN [dem BTC-Staatsfonds] gemacht wie jetzt. Deshalb haben wir uns nun entschlossen, die ersten 20 Bitcoin-Schulen zu bauen.“
Mitte Oktober hatte El Salvador wiederum 4 Mio. US-Dollar aus dem Bitcoin-Investmentfonds für die Errichtung einer neuen Tierklinik in der Hauptstadt San Salvador eingesetzt.