Chinesische „Umsiedlung“ sorgt für Dämpfer – Bitcoin startet 2022 nur leicht verbessert
Chinas „letzter Streich“ gibt Grund zur Hoffnung
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So war BTC/USD am Silvesterabend um 2.000 US-Dollar bis auf ein zwischenzeitliches Tief von 45.630 US-Dollar eingebrochen, woraufhin sich die marktführende Kryptowährung zum Jahresbeginn dann leicht zurück auf 47.200 US-Dollar verbessern konnte, wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen.
Insgesamt fällt das Jahresende nichtsdestotrotz deutlich schwächer aus, als erhofft. Die Erklärung dafür ist vermutlich auf den Kryptobörsen in China zu finden.
Nachdem die chinesische Zentralregierung in den letzten Wochen und Monaten die Daumenschrauben für die heimische Kryptobranche nach und nach immer fester angezogen hat, hatten die Krypto-Nutzer des Landes nun noch bis zum 31. Dezember Zeit, ihre Gelder von den großen chinesischen Kryptobörsen abzuziehen. Die Handelsplattformen waren gleichsam verpflichtet, die Nutzer spätestens bis zu dieser Frist abzumelden.
Bobby Lee, der ehemalige CEO der Kryptobörse BTCC, sieht darin den „letzten Streich“ in der Anti-Krypto-Strategie Chinas, der die jüngste Kursentwicklung womöglich spürbar beeinflusst haben könnte.
„Vielleicht ist das der Grund, warum der lang ersehnte Rekordlauf zum Jahresende ausgeblieben ist“, wie Lee dementsprechend auf Twitter vermutet. Und weiter:
„Wir sollten warten, bis China mit diesem letzten Streich durch ist! Ich gehe dann zunächst von einem kleinen Abschwung aus, der durch einen nachfolgen Aufschwung wieder aufgeholt wird und in einen neuen Aufwärtstrend übergeht.“
Auch andere Experten stützen diese Theorie, wobei Blockstream allen voran die chinesischen Krypto-Nutzer in der Verantwortung sieht, die nun ihre Bitcoin-Vermögen abverkaufen, um Gelder auszubuchen, was wiederum zu steigenden Kapitalflüssen auf Kryptobösen außerhalb Chinas führt.
Darin sehen die Experten letztendlich Grund zur Hoffnung, denn sobald diese Umsiedlung vollzogen ist, könnte es für den Markt wieder spürbar aufwärts gehen.
„Ich denke, dass das der Grund ist, wieso Bitcoin in Asien zuletzt viel schlechter performt hat als in USA und Europa“, wie Blockstream-Analyst Jesse Knutson in diesem Zusammenhang zu bedenken gibt. Dem fügt er an:
„Ich sehe darin gleichzeitig Grund für Optimismus, sobald diese chinesische Umsiedlung zum Ende des Monats abgeschlossen ist.“
Rückkehr zur Normalität
Darüber hinaus sollte die nach den Feiertagen zurückkehrende Liquidität dafür sorgen, dass die erhöhte Volatilität langsam wieder geringer wird und es zu weniger schwankenden Kursbewegungen kommt.
Erst sobald die Kapitalmärkte wieder öffnen und auch die institutionellen Investoren wieder mit von der Partie sind, stellt sich wieder die Normalität ein, aus der sichverlässliche Rückschlüsse auf die weitere Kursentwicklung ziehen lassen.
Ich bin nicht sehr zuversichtlich in die Richtung dieses Flushs. Denken Sie nicht, dass es (derzeit) so klar ist wie Ende Juli (Short-Squeeze-Setup) zum Beispiel. Weiß nur, dass es kommen wird.
Aus diesem Grund plädiere ich für klare Entwertungspunkte. 53.000 US-Dollar haben gut gedient, wenn sie am Montag nicht das Top gekauft haben.
— Will Clemente (@WClementeIII) 31. Dezember 2021
Zudem könnte 2022 eine Umkehr der Besitzverhältnisse auf dem Kryptomarkt bevorstehen, durch die die institutionellen Investoren dann die Marktherrschaft von den Privatanlegern übernehmen. Stabilere Kurs und erhöhtes Kapital wären sehr wahrscheinlich die Folgen.