Engpass bei Prozessorherstellung trifft Mining-Branche schwer

Engpass bei Prozessorherstellung trifft Mining-Branche schwer
Ein weltweiter Engpass an Mikrochips hat weitreichende Folgen für die Mining-Branche, wie Reuters berichtet. Die Verknappung macht sich besonders deutlich bemerkbar, da Krypto-Mining durch den Rekordlauf von Bitcoin aktuell so lukrativ ist wie selten.

Durch das Zusammenspiel von verringertem Angebot bei der Chipherstellung und erhöhter Nachfrage durch Miner, steigen die Preise für Mining-Hardware in astronomische Höhen. Die Vorräte von Bitmain, einem der führenden Produzenten in diesem Bereich, sind bereits jetzt bis August 2021 ausverkauft. Mining-Rigs die derzeit noch auf dem Markt verfügbar sind, werden entsprechend hoch gehandelt.

Während das Modell Antminer S19 im November 2020 noch bei einem Preis von 1.897 US-Dollar lag, werden dafür bei Redaktionsschluss inzwischen 2.767 US-Dollar aufgerufen, wie aus der Webseite von Bitmain hervorgeht. Dies entspricht einem Aufschlag von satten 45 %.

Alex Ao, Vize-Präsident des Chipherstellers Innosilicon, erklärt gegenüber Reuters, dass es momentan schlicht nicht genug Prozessoren gibt, um die Produktion von Mining-Hardware abzudecken.

Den Großteil der verfügbaren Hardware kaufen überwiegend Mining-Unternehmen aus Nordamerika auf. Schon im Vorjahr hatten amerikanische Firmen wie Riot Blockchain, Bitfarms und Marathon Großeinkäufe bei Bitmain und MicroBT getätigt und damit zum Großangriff auf den Mining-Weltmarkt geblasen.

Dass dahinter die Absicht steckt, Marktanteile zu gewinnen, wird allein daran deutlich, dass diese Anschaffungen trotz des Bitcoin-Halvings kamen, das die Block-Belohnung der marktführenden Kryptowährung wortwörtlich halbiert hat und Mining, zumindest für eine gewisse Zeit, weniger rentabel machte.

Dieser Angriff gilt allen voran den chinesischen Minern, die den Weltmarkt noch immer kontrollieren. Doch durch die momentane Verknappung und die Aufkäufe aus den USA werden diese zunehmend unter Druck gesetzt, weshalb ihre Marktherrschaft inzwischen von 80 % auf 50 % gefallen ist.

Auch für viele kleine Miner ist die momentane Lage ein heftiger Schlag, denn die hohen Preise für Mining-Hardware machen die Investitionskosten für private Miner und kleine Mining-Unternehmen nahezu untragbar. In Folge dessen werden sie zunehmend aus dem Markt gedrängt, was die einst „dezentralisierte“ Branche immer mehr in die Hände einiger weniger legt.

Auch andere Branchen leiden aktuell unter der Verknappung bei der Prozessorherstellung. So müssen neben amerikanischen und japanischen Autobauern auch die deutschen Automobilhersteller mit den Lieferengpässen ringen.



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