Erstes Erholungszeichen – Bitcoin klettert zurück über 36.000 US-Dollar
Bitcoin (BTC) konnte sich am heutigen 25. Januar langsam wieder nach oben schrauben, nachdem der Kriegsbeginn zwischen Russland und der Ukraine den Finanzmärkten und dem Kryptomarkt zuvor einen heftigen Dämpfer verpasst hat.
Risikominimierung wird Priorität
Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, konnte BTC/USD innerhalb von zwei Stunden zurück in Richtung 36.400 US-Dollar klettern, was einem Aufschwung von 2.000 US-Dollar in Relation zum vorherigen Tief entspricht.
Dieser Abschwung wurde durch den Beginn von Kampfhandlungen in der Ukraine ausgelöst, denn nur kurze Zeit später machte sich Panik auf den ganzen Finanzmärkten breit.
Ironischerweise traft es den russischen Aktienmarkt dabei besonders hart, so verlor die Moskauer Börse massive 50 % und stellte den Handel zwischenzeitlich ein.
Bitcoin wurde mit einem Minus von knapp 12 % ebenfalls heftig getroffen, doch konnte sich inzwischen wieder berappeln.
„Zum Start der Woche hatten die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine den Kryptomarkt bereits hart getroffen. Unsere Krypto-Indizes haben in allen Bereichen massive Verluste angezeigt“, wie Sahil Sakhrani vom Krypto-Marktforschungsinstitut Macro Hive die momentane Stimmungslage gegenüber Cointelegraph erklärt.
Zugleich warnt Sakhrani, dass die nun angekündigten Sanktionen des Westens gegen Russland die Situation noch verschlimmern könnten, denn die bestehende Korrelation zwischen Bitcoin und dem Aktienmarkt ließe sich nicht von der Hand weisen.
„Nun hat sich die Lage mit der russischen Invasion der Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen von der EU, Großbritannien und den USA nochmal deutlich verschlechtert“, wie der Experte dahingehend ergänzt. Und weiter:
„Die Risikominimierung wird für die Finanzmärkte jetzt wahrscheinlich zur dominanten Strategie. Wenn die Korrelation zwischen Bitcoin und dem Aktienmarkt wieder zunimmt, dann wird sich diese Stimmungslage auch federführend auf den Kryptomarkt übertragen.“
Des Weiteren knüpft sich an diese Entwicklungen die Vermutung, dass die amerikanische Zentralbank angesichts des Ukraine-Konflikts die geplante Leitzinserhöhung noch weiter hinauszögern könnte.
Pershaps the #Fed is relieved that #Russia invaded the #Ukraine as now it has an excuse not to raise interest rates in Mar. If it wasn’t this it would’ve been something else, but as far as excuses go this one’s hard to top. #Gold spiked 1.5% and #Bitcoin dumped 5.5% on the news.
— Peter Schiff (@PeterSchiff) February 24, 2022
Der Krypto-Trader Pentoshi hält diese Sorge allerdings für unbegründet:
„Wenn eine neue Rezession bei einem Leitzins von 0 % droht, und dann noch mehr Kapital in den Markt gespült wird, droht eine noch viel schlimmere Stagflation.“
Der Ökonom Mohamed El-Erian wirft ein, dass ein solches Risiko die unweigerliche Folge ist, wenn „die Flexibilität der Zentralbank begrenzt und die Liquidität knapp ist“.
Liquidierungen höher als 500 Mio. US-Dollar
Allerdings wurden die Funding-Rates für Bitcoin-Futures durch die jüngsten Ereignisse in den Keller gedrückt, was darauf schließen lässt, dass die Anleger zunächst von weiterer Schwäche ausgehen.
Wie die Daten von Coinglass zeigen, werden die negativen Funding-Rates auch von beträchtlichen Liquidierungen in Höhe von 530 Mio. US-Dollar begleitet.
All das weist auf „starkes“ Verkaufen der Short-Trader hin, wie die Krypto-Marktforscher von Numbrs die Zahlen interpretieren.