Europas zweitgrößte Neobank Bunq expandiert in Kryptobereich
Europas zweitgrößte Neobank, Bunq, expandiert in den Bereich Kryptowährungen und begründet das mit der weltweit wachsenden Nachfrage von Kleinanlegern nach digitalen Vermögenswerten.
Die in Amsterdam ansässige Neobank kündigte am 29. April die Einführung von Bunq Crypto an, einem neuen Angebot, mit dem Nutzer in über 300 Kryptowährungen investieren können, darunter Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und Solana (SOL).
Ab dem 29. April können Bunq-Nutzer in den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Irland, Italien und Belgien direkt über die Bunq-App auf Kryptowährungen zugreifen, heißt es in einer Ankündigung.
Ali Niknam, CEO von Bunq, erklärte, dass der Schritt eine Reaktion auf die wachsende Kundennachfrage nach digitalen Vermögenswerten sei. „Wir glauben, dass jetzt viele, viele Menschen, die große Mehrheit, an Kryptowährungen interessiert sind, und wir glauben, dass sie daran interessiert sind, Kryptowährungen in einer Umgebung zu kaufen, der sie vertrauen können, mit der sie sich identifizieren können und die sie wiedererkennen“, sagte er.
Außerdem habe ein freundlicheres regulatorisches Umfeld den Weg für die Expansion der Bank in den Kryptobereich geebnet, sagte er. „Ich denke, dass die Zukunft der Kryptowährung aus regulatorischer Sicht lange Zeit etwas unklar war. Und wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass sich vieles geändert hat. Daher fühlten wir uns als regulierte Einrichtung ausreichend sicher, um das nun der breiten Öffentlichkeit anzubieten“, fügte Niknam hinzu.
Das Krypto-Angebot wird in Partnerschaft mit Kraken, die auf Platz 14 unter den zentralisierten Kryptowährungsbörsen nach Handelsvolumen liegt, betrieben.
All-in-One-Finanzplattformen im Fokus
Dieser Schritt markiert die erste Phase der globalen Krypto-Expansion von Bunq. Geplant ist, den Handel schrittweise im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum sowie in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich anzubieten.
Im Juni 2024 meldete Bunq mehr als 12,5 Millionen Nutzer, ein Jahr zuvor waren es noch neun Millionen Nutzer.
Bunq folgt damit einem breiteren Trend unter den Finanzinstituten, die versuchen, ihre Dienstleistungen – Bank-, Spar- und Anlagedienste – auf einer einzigen digitalen Plattform zusammenzuführen.
In einem Beitrag vom Februar auf X sagte Coinbase-CEO Brian Armstrong, dass er davon ausgehe, dass zukünftige Finanzsysteme durch ein einziges „primäres Finanzkonto“ verankert werden, auf dem Nutzer alle ihre finanziellen Aktivitäten verwalten.
Nachfrage nach vereinfachtem Kryptozugang
Eine von Bunq in Auftrag gegebene Studie zeigt eine erhebliche Lücke zwischen den verfügbaren Kryptoangeboten und den Erwartungen der Nutzer in Europa. Laut der Studie wünschen sich schätzungsweise 65 % der europäischen Verbraucher eine einheitliche Plattform zur Verwaltung von Bankgeschäften, Ersparnissen und Kryptowährungsanlagen.
Mehr als 50 % der befragten Anleger wollen in Kryptowährungen investieren, gaben aber an, dass die bestehenden Plattformen ihre Anforderungen nicht erfüllen, insbesondere was die Einfachheit und Sicherheit für neue Anleger betrifft.
„Unsere Nutzer auf der ganzen Welt haben lange auf eine einfache, sichere und unkomplizierte Möglichkeit gewartet, in digitale Vermögenswerte zu investieren“, sagt Ali Niknam, Gründer und CEO von Bunq. „Jetzt gibt es alles, was sie jemals zum Sparen, Ausgeben und Investieren brauchen – einschließlich Kryptowährungen – auf einer einzigen Plattform.“
Die Krypto-Expansion von Bunq folgt dem Beispiel von Revolut vom November 2024, als die Plattform ihre Krypto-Börsendienste auf 30 Märkte im Europäischen Wirtschaftsraum ausweitete.