Fingerzeig für Bitcoin-Aufschwung? – Open-Interest erreicht auf Bybit Rekordwert
Open-Interest für Bitcoin-Futures auf der Bybit. Quelle: Skew.com
Das Open-Interest für andere Kryptowährungen wie EOS, Ether (ETH) und XRP hat auf der Bybit ebenfalls zugenommen. Open-Interest ist eine Kennzahl, die die Gesamtheit aller offenen Long- und Short-Positionen für Krypto-Derivate wie Futures und/oder Optionen abbildet. Daran ist zu erkennen, wieviel Investitionskapital sich insgesamt im Derivatmarkt befindet.
Die Bybit scheint dabei eine Ausnahme des momentanen Trends zu sein, denn das Open-Interest für Bitcoin-Futures hat in den letzten Monaten auf dem ganzen Krypto-Markt stagniert, ähnlich wie der Kurswert von Bitcoin.
Ben Zhou, Mitgründer und Geschäftsführer von Bybit, sieht das erhöhte Open-Interest auf seiner Handelsplattform schlicht durch den Zuwachs an Nutzern begründet, was er wiederum als positives Vorzeichen für die Kursentwicklung von Bitcoin interpretiert.
So meint er gegenüber Cointelegraph:
„Wenn es Volatilität (Kursschwankungen) gibt, dann verzeichnet auch das Handelsvolumen Spitzen. Wenn wiederum mehr Nutzer in den Markt eintreten, dann nimmt das Open-Interest zu. Zuletzt haben wir gemerkt, dass sich immer mehr Nutzer bei uns registriert haben und ich denke, dass das ein Zeichen für einen baldingen Aufwärtstrend des Kurses ist.“
Zusammengefasstes Open-Interest für Bitcoin. Quelle: Skew.com
Bitcoin-Kurs weiter im Schlafmodus
In der Tat hat sich der Bitcoin-Kurs im vergangenen Monat allerdings kaum bewegt, wodurch das Handelsvolumen sowohl für Bitcoin als auch für dessen Derivate im Juni auf ein Jahrestief gefallen ist. Kryptowährungen aus dem Bereich der Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) konnten in diesem Zeitraum hingegen deutlich zulegen, darunter Chainlink (LINK), Compound (COMP) und Aave (LEND), die allesamt den Klassenprimus im Juni ausstechen.
Wie die Daten von Skew zeigen, hat die Volatilität von Bitcoin sogar ein dreijähriges Tief erreicht, während die Korrelation mit den Aktienmärkten weiter zunimmt. So hat die einjährige Korrelation zwischen Bitcoin und dem wichtigen Aktienindex S&P 500 in den letzten Tagen stetig zugenommen und beläuft sich inzwischen auf 38,8 %.
Einjährige Korrelation zwischen Bitcoin und S&P 500. Quelle: Skew.com
Ein Mangel an Volatilität im Bitcoin-Kurs könnte ein Anzeichen von Stagnation sein oder sogar auf einen regelrechten Abwärtstrend hindeuten, allerdings ist es momentan noch zu früh, einen entsprechenden Schluss zu ziehen.
Die momentane Lage ähnelt Ende 2018 als Bitcoin bis auf 3.100 US-Dollar abgerutscht ist. Jedoch könnten andere Vorzeichen wiederum darauf hindeuten, dass die marktführende Kryptowährung zumindest mittelfristig wieder nach oben klettert, denn institutionelle Investoren scheinen immer mehr Interesse an Krypto-Investitionsprodukten zu zeigen.