Gavin Andresen äußert Zweifel an „Bitcoin-Erfinder“ Craig Wright
Die betreffenden Zeugenaussagen, die im Rahmen des Rechtsstreits zwischen Wright und den Erben von dessen ehemaligen Geschäftspartner David Kleiman aufgenommen wurden, zeigen, dass Andresen gefragt wurde, ob er Wright noch immer für Satoshi hält. Darauf hat Andresen wiederum geantwortet, dass er zunächst davon ausgegangen war, dass sich Wright hinter dem Pseudonym des Bitcoin-Erfinders verbirgt. Im Laufe der Zeit wären ihm dann allerdings Zweifel an dieser Annahme gekommen.
So meint Andresen:
„Als er es mir bewiesen hat, hätte er Gelegenheit gehabt, mich hinters Licht zu führen. Vielleicht hat jemand die Software ausgetauscht, die er dafür benutzt hat oder vielleicht war der Laptop, auf dem ich es gesehen habe, gar nicht neu, sondern wurde im Vorfeld manipuliert. Darüber hinaus hatte ich zu dem Zeitpunkt ein Jetlag. Zudem habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht, ob damit der ganzen Welt bewiesen werden kann, dass Wright Satoshi Nakamoto ist. Vielmehr bin ich mit der Einstellung herangegangen, ob er mir persönlich damit beweisen kann, dass er Nakamoto ist. Und mir kommen jetzt Zweifel, weil die vermeintlichen Beweise, die mir vorgetragen wurden, ganz andere sind als diejenigen, die er später dem Rest der Welt präsentiert hat.“
Im weiteren Verlauf seiner Aussage gibt Andresen an, dass er mittlerweile überzeugt ist, dass er nie wieder mit Satoshi Nakamoto Kontakt hatte, nachdem er mit dem Bitcoin-Erfinder zwischen 2010 und 2011 E-Mail-Verkehr hatte. Dies impliziert, dass er Wright also nicht mehr für Nakamoto hält.
Der Rechtsstreit zwischen Wright und den Erben von Kleiman wird von der Krypto-Community mit Spannung verfolgt, da dieser womöglich wichtige Informationen über Bitcoin aufdecken könnte, die sogar die weitere Kursentwicklung der Kryptowährung beeinflussen könnten. Im Mai hatten die Kleiman-Anwälte weitere Beweise vorgebracht, die ebenfalls gegen die Behauptungen von Wright sprechen.
Mark Karples, der ehemalige Geschäftsführer der früheren Kryptobörse Mt. Gox, kommt in diesem Zusammenhang zu dem Schluss, dass Wright „entweder ein Dieb oder ein Betrüger“ ist. Wright weist solche Vorwürfe wiederum scharf zurück, weshalb er Roger Ver, den Gründer der Bitcoin Foundation, im Jahr 2019 verklagen wollte, als dieser sich ähnlich über ihn geäußert hatte.
Die Zeugenaussage von Andresen wirft jedenfalls weitere Fragen über den Wahrheitsgehalt von Wrights Behauptungen auf, so meint dieser abschließend:
„Ich habe inzwischen sehr viele Zweifel daran, dass die Dinge, die Craig mir erzählt hat, wahr sind.“