Geht es für BTC nochmal nach unten ehe der „langsame Marsch“ nach oben folgt?
Die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeichnen für den Sonntag ein deutlich weniger volatiles Bild, in dem sich BTC/USD langsam um 49.777 US-Dollar stabilisiert hat.
Am gestrigen Samstag war die marktführende Kryptowährung zuvor bis auf ein zwischenzeitliches Tief von 41.900 US-Dollar abgestürzt, was zugleich einer der größten Einbrüche des gesamten Jahres war.
TLDR von dem, was letzte Nacht passiert ist:
Der Aufbau von Open Interest über Wochen + ein Regime positiver Finanzierung und geringer Wochenendliquidität (d. h. dünne Auftragsbücher) sorgten für einen perfekten Sturm für eine lange Liquidationskaskade.
Diese Zwangsverkäufe werden in dünne Bücher ausgeführt, daher der Drawdown.
— Will Clemente (@WClementeIII) 4. Dezember 2021
Die Beobachter bleiben nichtsdestotrotz vorsichtig und warnen, dass die Wiederherstellung der Verluste noch etwas dauern könnte.
„Es wird noch einen Abschwung geben. Die Anleger verlieren die Geduld und verkaufen nochmal, aber auch dieser Abschwung wird wieder aufgekauft“, wie Lex Moskovski, CIO von Moskovski Capital, die weitere Kursentwicklung von Bitcoin prognostiziert. Dem fügt er an:
„Die Wiederherstellung ist ein langsamer Marsch nach oben.“
Immerhin kann dieser langsame Aufschwung auf eine Reihe von Supports hoffen, darunter die psychologisch wichtige 50.000 US-Dollar-Marke, die Marktkapitalisierung von 1 Bio. US-Dollar (knapp über 53.000 US-Dollar) und die vorherigen Rekordhochs.
Der Analyst Rekt Capital sieht derweil das Gleitende Mittel der letzten 200 Tage (200-Day EMA) als wichtigsten aktuellen Support, denn dieser wurde seit August gehalten, ehe der Crash vom Samstag auch diese „rote Linie“ zum Einknicken gebracht hat.
#BTC liegt gerade knapp unter dem 200-Tage-EMA$ BTC #Krypto #Bitcoin https://t.co/ZOVwYBjatH pic.twitter.com/vOlJVSEM6p
— Rekt Capital (@rektcapital) 5. Dezember 2021
Auch im September, als BTC/USD das letzte Mal um die 42.000 US-Dollar lag, wurde das 200EMA getestet. Trotz der schlechten Lage weist Rekt Capital darauf hin, dass der jüngste Crash im Vergleich zu vergangenen Abstürzen noch relativ schwach ausfällt.
„Wir haben schon einen Crash von 84,5 % überlebt. Wir haben im März 2020 einen Crash von 63 % überstanden und im Mai 2021 haben wir einen Crash von 53 % überlebt. Auch diesen Crash werden wir überstehen“, wie sich der Experte zuversichtlich gibt.
Genug Spekulanten aus dem Markt?
Ein Blick auf den Derivatemarkt zeigt, dass die Fördersätze wieder neutral bis leicht negativ sind, was eine deutliche Veränderung zu den letzten Tagen darstellt.
So wurde mit dem Abschwung auch ein großer Teil des verbleibenden Open-Interests negiert, als über 2,5 Mrd. US-Dollar aus dem Markt gespült wurden.
Die Krypto-Analysten hoffen, dass die Spekulationsblase dadurch ausreichend verkleinert wurde, um einen stabilen Aufschwung zu ermöglichen.
Open Interest genug gespült? pic.twitter.com/jnvrqRPDot
– Nunya Bizniz (@Pladizow) 4. Dezember 2021
Der Wochenabschluss von Bitcoin ist so oder so der schwächste seit Anfang Oktober.