„Krasse“ Abweichung – Wie „ängstlich“ ist die Stimmungslage um Bitcoin wirklich?
Wie das Stimmungsbarometer Crypto Fear & Greed Index am heutigen 27. November ausweist, sind die Anleger zurzeit so ängstlich wie zuletzt Ende September.
Stimmungslage ungewiss
Der Fear & Greed Index betrachtet eine Reihe an Faktoren, um daraus einen Wert zwischen 1 – 100 zu errechnen, der die Stimmungslage um Bitcoin abbildet. Aktuell beläuft sich dieser Wert auf 21 Punkten.
Am Donnerstag wurden noch 47 Punkte verzeichnet, woraufhin der Index im Gleichschritt mit dem Kurseinbruch auf seinen jetzigen Wert crashte.
Damit schlägt die Stimmung zugleich von „neutral“ auf „extreme Angst“ um. Ein zwischengelagerter Bereich, der „Angst“ anzeigt, wurde durch den abrupten Sturz also gänzlich übersprungen.
Obwohl eine solche Reaktion zu erwarten war, weisen einige Krypto-Experten darauf hin, dass diese Lesart womöglich doch etwas zu hoch gegriffen ist.
So meint der Krypto-Investor Alistair Milne zum Beispiel, dass bei einem Kursstand von 54.000 US-Dollar wohl kaum von „extremer Angst“ gesprochen werden kann. Ein berechtigter Einwand, denn als BTC/USD Mitte Oktober das letzte Mal auf diesem Kurs lag, verzeichnete der Fear & Greed Index wiederum eine „extrem gute“ Stimmung (78 Punkte).
„So viel Angst und wir liegen trotzdem bei 54.000 US-Dollar. Na, das ist ja krass“, wie Milne süffisant kommentiert.
Als der Index am 30. September das letzte Mal auf den jetzigen 21 Punkten stand, wurde Bitcoin bei 43.800 US-Dollar gehandelt.
Funding-Rates normalisieren sich
Wie Cointelegraph berichtet hatte, kommt der jüngste Crash ironischerweise zu einem Zeitpunkt, an dem Experten und Kennzahlen eigentlich optimistisch stimmen.
So sind zum Beispiel die Funding-Rates trotz des Einbruchs weiterhin positiv und lassen auf einen baldigen Aufschwung hoffen.
Bei Redaktionsschluss hat sich Bitcoin jedoch bereits wieder bei knapp 53.500 US-Dollar gefangen und auch die Funding-Rates normalisieren sich wieder.
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Wie die Krypto-Marktforscher von Delphi Digital in dieser Woche zu bedenken geben, sind die Funding-Rates im Vergleich zur ersten Jahreshälfte ohnehin „relativ niedrig“, was darauf hindeuten könnte, dass es dem Markt zurzeit an einer klaren Stoßrichtung fehlt.
„Die Funding-Rates für Bitcoin-Futures sind derzeit relativ niedrig. Dies ist vermutlich ein Zeichen dafür, dass die Trader sich auf kurze Sicht über die weitere Kursentwicklung unsicher sind“, so die Marktforscher dementsprechend auf Twitter. Dem fügen sie an:
„Wenn wir zurück auf den Anfang des Jahres gucken, dann ist der Rekordlauf mit einer deutlich höheren Funding-Rate einhergegangen.“