Krypto-Experten streiten im Webinar über Innovation und Nationale Sicherheit
Das „George Mason University Antonin Scalia Law School National Security Institute“ hat am 30. März ein Webinar zum Thema „Kryptowährungen und Nationale Sicherheit: Wie Amerikanische Innovation und die Nationale Sicherheit der USA vereinbart werden können“ veranstaltet. Die Veranstaltung wurde von der Journalistin Laura Shin moderiert. Als Diskussionsteilnehmer waren Sheila Warren, die Chefin der Crypto Council for Innovation, Jerry Brito, der leitende Direktor des Coin Centers, und Juan Zarate, Strategiechef der Monitoringfirma K2 Integrity, geladen.
Nach einer einführenden Runde beschäftigte sich die erste der drei Fragen an die Runde mit Innovation in den USA. In diesem Zusammenhang warb Brito zunächst dafür, dass sich Krypto möglichst frei entfalten kann wie einst das Internet. Dabei behalft er sich einer bildlichen Sprache, indem er den Innovationsprozess in der Kryptobranche so beschreibt, dass es darum ginge, „Tausende von Blumen aufblühen zu lassen“. Zarate wählte hingegen eine weitaus weniger blumige Umschreibung und gab zu bedenken, dass die Blockchain-Technologie dabei helfen könne, „die Gegenspieler der USA unter Druck zu setzen“. So könnten die amerikanischen Kapitalmärkte und der US-Dollar gestärkt werden, indem „wir mitbestimmen und aufzeigen“, in welche Richtung die Technologie entwickelt werden soll. Allen voran den Einsatz von an den US-Dollar gebundenen Kryptowährung nennt Zarate hier als Beispiel.
Die zweite Frage drehte sich dann um das Thema Regulierung. Dahingehend beklagt Zarate, dass der Fokus zu sehr darauf liegen würde, den Kryptomarkt in bestehende Regulierungsvorschriften „hineinzuquetschen“. So würde sich diese Art von Regulierung mehr an der Arbeitsweise der Aufsichtsbehörden orientieren als an der Natur von Kryptowährungen. In diesem Kontext kritisierte Brito das amerikanische Finanzamt wiederum für das „Hinterherhinken“ der Steuerbehörde.
Während Warren meint, dass es gelte, ein Gleichgewicht zwischen Chancen und Risiken zu finden, mahnt Zarate, dass es keinen „Absolutismus“ geben darf, in dem Risiken möglichst vollständig ausgeschlossen werden sollen, denn „das ist nicht die Art und Weise, in der die Finanzwelt mit Risiken umgeht“.
Die abschließende Diskussion über den Digitalen Yuan, also die geplante Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) Chinas, war mit Abstand am lebendigsten, denn besonders Brito und Warren hatten hier sehr unterschiedliche Ansichten.
So meint Brito:
„Ein digitaler Yuan ist immer noch ein Yuan, und niemand will den Yuan.“
Auch die große außenpolitische Strategie der „Belt and Road Initiative“ könne letztendlich nicht dafür sorgen, dass die chinesische Währung eine führende Rolle im globalen Finanzsystem einnimmt, während ein digitaler Dollar „über Nacht für eine Dollarisierung des Internets“ sorgen könnte, die den Status des US-Dollars als Leitwährung nur noch weiter zementiert. Warren warnt jedoch, dass die zunehmende Verschuldung von Entwicklungsländern gegenüber China dafür sorgen könnte, dass der Yuan zwangsläufig immer mehr an Einfluss gewinnt.
Das Webinar, das inzwischen auf YouTube abgerufen werden kann, wurde von rund 100 Zuschauern verfolgt.