Mining-Branche profitiert vom Wettbewerb der Länder untereinander
Wie Kulyk im Interview mit Cointelegraph zunächst feststellt, nimmt die globale Diversifizierung der Hashrate, einem Maß für die Rechenleistung, die für das Minen von Kryptowährungen aufgewendet wird, stetig zu, da immer mehr Länder einen Teil vom Mining-Kuchen abhaben wollen.
Dabei sieht Kulyk China gleich aus mehreren Gründen als beliebte Anlaufstelle für Mining-Unternehmen. So bietet das „Reich der Mitte“ billige Arbeitskraft, gute Infrastruktur und niedrige Energiekosten, allerdings wiegen die Nachteile der Regionen inzwischen immer schwerer:
„Einer der treibenden Faktoren hinter den jüngsten Schläge der chinesischen Aufsichtsbehörden gegen die Mining-Branche ist Stromklau, gegen den die lokalen Regierungen vorgehen müssen. Ein weiteres Problem ist die Kontrolle von Kapitalflüssen, was für zusätzliche rechtliche Unklarheit sorgt. Aus diesen beiden Gründen ist die Rechtslage für Mining-Unternehmen in China zurzeit sehr unsicher.“
Rechtliche Unklarheit ist in jedem Land ein bedeutendes Problem, dass Mining-Unternehmen oftmals dazu zwingt, Investitionen zurückzufahren oder sogar gänzlich umzusiedeln, wie Kulyk in diesem Zusammenhang ergänzt.
Dahingehend verweist er darauf, dass Mining „extrem kapitalintensiv ist, was bedeutet, dass die Betreiber für längerfristige Zeiträume Stabilität benötigen, um sicherzustellen, dass sie ihr investiertes Geld wieder rein holen und einen positiven ROI erzielen“. Dementsprechend spielt die politische Situation eine tragende Rolle für die Branche.
Laut Kulyk haben sich einige Länder diesen Umstand bereits zunutze gemacht, indem sie ihre rechtlichen Rahmenbedingungen für Krypto-Mining verbessern und die Branche so locken, darunter die Ukraine, Kanada und Kasachstan:
„Im Großen und Ganzen stellen wir fest, dass sich die Auflagen für Mining insgesamt lockern, da die Branche zunehmend als Möglichkeit gesehen wird, um Solarenergie profitabel zu nutzen. Die Regierungen gestalten ihrer Gesetze deshalb immer vorteilhafter für die Mining-Branche, um sich Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Ländern zu sichern.“
Kulyk ist optimistisch, dass mit fortschreitender rechtlicher Klarheit auch „institutionelle Investoren immer mehr in die Branche investieren werden“. Dementsprechend schlussfolgert er:
„Je zuverlässiger das Management und je transparenter das Unternehmen, desto eher werden die Firmen der Branche für institutionelle Investoren interessant, die in Mining investieren möchten.“