Mutmaßlicher BTC-Geldwäscher Vinnik in Frankreich angeklagt
Die französischen Behörden haben den ehemaligen Betreiber der außer Betrieb gesetzten Kryptobörse BTC-e und russischen Staatsbürger Alexander Vinnik angeklagt.
Bloomberg berichtete am 28. Januar, dass Vinnik laut seinen Anwälten nach seiner kürzlichen Auslieferung durch Griechenland in Frankreich bleiben werde, um sich seinen Anklagen zu stellen. Nach Angaben eines ungenannten Mitarbeiters der Staatsanwaltschaft wurde Vinnik wegen Erpressung, schwerer Geldwäsche, Verschwörung und Beschädigung automatischer Datenverarbeitungssysteme angeklagt.
Mehrere Auslieferungen geplant
Einer seiner Anwälte sagte, dass die Behörden ihn nach seinem Prozess in Frankreich nach Griechenland zurückschicken würden, damit er an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden kann. Nach dem Verfahren in den USA, würde er schließlich nach Russland geschickt werden. Die französische Ermittlung läuft und es wurde kein Verfahren angekündigt. Ariane Zimra, eine französische Anwältin von Vinnik, erklärte dazu:
“Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem, was Alexander Vinnik vorgeworfen wird, und Alexander Vinnik.”
Vinnik befindet sich derzeit in einem französischen Krankenhaus, nachdem er 40 Tage lang in Hungerstreik getreten war, um gegen seine Inhaftierung zu protestieren. Auch Vinniks Anwälte haben kürzlich eine Beschwerde im Namen seiner Kinder eingereicht, in der es hieß, es seien seine Rechte verletzt worden.
Zoi Konstantopoulou, einer seiner Anwälte, vermutete, dass er verfolgt werde, weil er ein Blockchain-Genie sei und als Bedrohung für das Bankensystem angesehen werde. Er erklärte:
“Das Verbrechen Alexanders ist, dass er Russe ist und eine Person mit außergewöhnlichen technologischen Kenntnissen, die Menschen wirtschaftlich befreien könnte. (…) Der griechische Justizminister hat im Grunde genommen beschlossen, dass dieser Mensch sein Leben lang ausgeliefert, verurteilt und dann wieder ausgeliefert, neu verurteilt und wieder ausgeliefert und neu verurteilt zu werden”.
Überblick über den Vinnik-Fall
Es wird vermutet, dass Vinnik an dem Hackangriff auf die Bitcoin-Börse Mt. Gox beteiligt war, da die dort gestohlenen 300.000 BTC nicht nur über BTC-e gewaschen worden sein sollen, sondern auch auf seiner persönlichen Wallet liegen sollen. Angesichts dieses Verdachts hat der Mt. Gox-Treuhänder sich mit dem US-Justizministerium verständigt und bat um Informationen über ihn.
Vinnik wurde erstmals im Juli 2017 von den USA angeklagt. Ein griechisches Gericht hat später seine Auslieferung an Russland im September 2018 beschlossen. Im Juli 2018 haben jedoch lokale Behörden beschlossen, ihn an Frankreich auszuliefern, wo er sich jetzt befindet.
Vinniks Auslieferung hat viel diplomatisches Aufsehen erregt. Dabei haben mehrere Länder versucht, ihn zu sich ausliefern zu lassen. Russland hat etwa mehrere Anträge eingereicht und auch den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte um Hilfe gebeten, um ihn dorthin ausliefern zu lassen.