Nach Halving ist Bitcoin digitales Gold
Knappheit schafft Wert
Seitdem der Goldstandard 1971 aufgehoben wurde, ist der US-Dollar im Wert gefallen, während Gold in diesem Zeitraum eine Wertsteigerung von mehr als 4000% (in US-Dollar) erfahren hat. Die Knappheit und die schwierige Gewinnung von Gold sind wohl die wichtigsten Eigenschaften, weshalb das marktführende Edelmetall so viel wertvoller ist als andere Edelmetalle.
Bitcoin wurde wiederum so konzipiert, dass die Kryptowährung ähnlich knapp und schwierig zu gewinnen ist wie Gold. Während die Umlaufmenge auf eine fixe Menge begrenzt ist, sorgt der Proof-Of-Work Mechanismus dafür, dass jede weitere Einheit im wahrsten Sinne des Wortes durch sogenanntes Mining hart „erarbeitet“ werden muss. Neben diesen goldähnlichen Charakteristika hat die Kryptowährung allerdings den Vorteil, dass sie digital übertragbar ist.
So schreibt Coinbase:
„Neben einer Vielzahl an technologischen Vorteilen, schnell voranschreitender Weiterentwicklung und neben einem immer größer werdenden Handelsmarkt ist Bitcoin ein Wertaufbewahrungsmittel, das es im digitalen Zeitalter sogar mit Gold aufnehmen kann.“
Halving erhöht Knappheit
Die absolute Menge von Bitcoin ist mit Absicht begrenzt, wobei (bis zu einer maximalen Obergrenze) ständig neue Einheiten an die Miner ausgezahlt und damit in Umlauf gebracht werden, sobald ein Transaktionsblock auf der Blockchain bestätigt wurde. Diese „Block-Belohnung“ lag ursprünglich bei 50 BTC pro Block, allerdings wurde sie bereits zwei Mal planmäßig halbiert, weshalb sie sich zum jetzigen Zeitpunkt auf 12,5 BTC beläuft.
Dies ist wichtig, weil eine sinkende Belohnung einen geringeren Anreiz für Miner schafft, die Kryptowährung „abzubauen“. Im Zuge dessen sinkt automatisch auch die Anstiegsrate von Bitcoin, was die aktuell vorhandene Umlaufmenge umso knapper bzw. wertvoller macht.
Durch das Halving im Mai 2020, das die Block-Belohnung auf nur noch 6,25 BTC halbiert, wird die Anstiegsrate von Bitcoin auf 1,7% pro Jahr abgesenkt.
Das Stock-To-Flow Modell (S2F), ein Prognosemodell, das die aktuelle Umlaufmenge (Stock) mit der Anstiegsrate (Flow) in Relation setzt, um daraus Rückschlüsse auf die Preisentwicklung eines Vermögenswertes zu ziehen, berechnet für Bitcoin im Anschluss an das Halving eine ähnliche Knappheit wie Gold.
„Das Stock-To-Flow Verhältnis von Gold ist höher als das von jedem anderen Edelmetall und Bitcoin spielt bald in derselben Liga“, wie Coinbase dementsprechend schlussfolgert.
Stock-To-Flow Modell von Bitcoin. Quelle: medium.com/@100trillionUSD/
Kein Wert ohne Nachfrage
Die Berechnungen des Stock-To-Flow Modells sind allerdings nichtig, solange es keine entsprechende Nachfrage für den jeweiligen Vermögenswert gibt. Im Fall von Gold wird diese Nachfrage unter anderem dadurch ausgelöst, dass die Zentralbanken mit ihrer Geldpolitik dazu neigen, Landeswährungen abzuwerten, wenn sie versuchen, Volkswirtschaften durch Finanzspritzen anzukurbeln. Diese Entwertung von Geld sorgt zugleich für die Entwertung von Vermögen, weshalb viele Anleger lieber auf wertstabile Finanzprodukte ausweichen.
Gold ist ein solches Wertaufbewahrungsmittel, das besonders in Zeiten der Inflation umso mehr nachgefragt wird. Bitcoin wird zunehmend ebenfalls als Wertaufbewahrungsmittel wahrgenommen, was die Kursentwicklung nach dem Stock-To-Flow Modell umso mehr bestätigt. Die Tatsache, dass die globale Wirtschaftslage von immer mehr Unsicherheit befallen ist, spielt der marktführenden Kryptowährung deshalb in die Karten.
Aus diesem Grund kommt Coinbase im letzten Tweet der Reihe zu der Schlussfolgerung, dass Bitcoin „digitales Gold ist“.
Wie Cointelegraph berichtet hatte, haben leitende Angestellte von Coinbase und Ripple die amerikanischen Aufsichtsbehörden jüngst zum Thema Krypto-Regulierung beraten.