Professionelle Händler vermeiden dennoch Hebel

Professionelle Händler vermeiden dennoch Hebel


Obwohl Ether (ETH) seit seinem Tiefststand von 2.300 US-Dollar am 22. Februar um über 20 Prozent gestiegen ist, zeigen Daten von Derivatebörsen, dass die Anleger immer noch vorsichtig sind. Bis heute ist der Ether-Kurs im Jahresverlauf um 24 Prozent gefallen und wichtige Widerstände müssen erst noch überwunden werden.

Das drängendste Problem bei Ethereum sind die hohen Netzwerk-Transaktionsgebühren und die Investoren sind zunehmend besorgt, dass das auch nach den mit Spannung erwarteten Upgrades für das Netzwerk ein Problem bleiben wird.

Die durchschnittliche, wöchentliche Transaktionsgebühr auf dem Netzwerk liegt immer noch bei über 18 US-Dollar, während der in Smart Contracts eingeschlossene Wert (TVL) zwischen dem 1. Januar und dem 27. Februar um 25 Prozent auf 111 Milliarden US-Dollar gesunken ist. Dieser negative Indikator könnte teilweise erklären, warum Ether seit Anfang Februar in einem Abwärtstrend liegt.

Ether/USD-Kurs auf FTX. Quelle: TradingView

Der oben zu sehende Kanal weist derzeit einen Widerstand bei 3.100 US-Dollar auf und die Unterstützung liegt bei 2.500 US-Dollar. Daher müsste Ether um 14 Prozent von derzeit 2.750 US-Dollar steigen, um den Abwärtstrend zu beenden.

Derivatemärkte: Angst herrscht vor

Index

Der 25-Prozent-Delta-Skew vergleicht äquivalente Call- (Kauf) und Put-Optionen (Verkauf). Der Indikator wird positiv, wenn “Angst” vorherrscht, weil die Prämie für schützende Put-Optionen höher ist als die für Call-Optionen.

Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Market Maker bullisch sind. Das führt dazu, dass sich der 25-Prozent-Delta-Skew in den negativen Bereich bewegt. Werte zwischen minus 8 Prozent und plus 8 Prozent gelten in der Regel als neutral.

Deribit Ether 30-Tage-Optionen, 25-Prozent-Delta-Skew. Quelle: laevitas.ch

Der obige Chart zeigt, dass Ether-Optionshändler seit dem 11. Februar, als Ether den Widerstand bei 3.200 US-Dollar nicht durchbrechen konnte, eher bärisch geworden sind. Außerdem signalisiert der aktuelle Wert von 8,5 Prozent, dass die Marktteilnehmer und Wale trotz des Kursanstiegs von 7,5 Prozent am 28. Februar nicht überzeugt sind.

Aus den Börsendaten geht hervor, wie das Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen liegt. Analysiert man die Positionen jedes einzelnen Kunden in Spot-, Perpetual- und Futures-Kontrakten kann man herauslesen, ob die professionellen Händler eher bullisch oder bärisch eingestellt sind.

Gelegentlich gibt es Diskrepanzen in der Art der Datensammlung bei den verschiedenen Börsen. Daher sollte man eher die Veränderungen anstelle der absoluten Zahlen betrachten.

Top-Trader an Börsen: Ether Long-zu-Short-Verhältnis. Quelle: Coinglass

Trotz des Anstiegs von Ether um 21,5 Prozent seit dem 24. Februar haben die Top-Händler auf Binance, Huobi und OKX ihre Long-Positionen mit Hebelwirkung reduziert. Huobi war dabei sogar die einzige Börse, bei der das Verhältnis von Long- zu Short-Positionen der Top-Händler leicht zurückging, da der Indikator von 1,04 auf 1,07 stieg.

Diese Auswirkungen wurden jedoch mehr als kompensiert, da OKX-Händler ihre Long-Positionen vom 24. bis 28. Februar von 2,15 auf 1,58 erhöhten. Im Durchschnitt haben Top-Trader in den letzten vier Tagen ihre Long-Positionen um 8 Prozent reduziert.

Top-Händler könnten überrascht werden

Anhand der genannten Indikatoren, herrscht kaum bullische Stimmung auf dem Ether-Markt. Außerdem deuten die Daten darauf hin, dass professionelle Händler nicht bereit sind, Long-Positionen aufzubauen. Das zeigt sich an den Futures- und auch an den Optionsmärkten.

Natürlich können sich auch professionelle Händler irren. Wenn Ether unter den aktuellen Abwärtstrendkanal bei 3.100 US-Dollar sinkt, könnten es wieder mehr Short-Positionen werden. Jedenfalls ist das Interesse an einem Kauf von Derivaten auf dem derzeitigen Niveau gering.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment – und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.





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