Türkei führt Bitcoin ein? – Treffen von Erdoğan und Bukele löst Fake-News aus
Dabei leitete Erdoğan das Treffen mit Bitcoin-Fan Bukele zunächst mit großem Geläut ein, woraufhin die beiden Präsidenten anschließend die neue Botschaft von El Salvador in der Türkei einweihten. In Folge dessen wurden dann noch sechs Abkommen zu Wirtschaft, Freihandel, Rüstung und Bildung abgeschlossen.
Mit den Abkommen soll besonders die wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder gestärkt werden, angepeilt wird dabei ein Handelsvolumen von 500 Mio. US-Dollar in den nächsten fünf Jahren. 2020 und 2021 lag der Handel zwischen dem kleinen mittelamerikanischen Land und der Türkei bereits bei 27 Mio. und 50 Mio. US-Dollar.
Mit Spannung wurde das Treffen jedoch aus einem ganz anderen Grund beobachtet, denn nicht nur die Augen der Krypto-Community, sondern auch die der Medien waren darauf gerichtet, ob Kryptowährungen bei den Gesprächen zum Thema werden würden. Dem war scheinbar nicht so, denn bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Bukele seinen Amtskollegen von Bitcoin begeistern konnte.
Dies hat Teile der Krypto-Community allerdings nicht davon abgehalten, Spekulationen und Fake-News über das Treffen zu verbreiten. So haben mehrere Fake-Accounts auf Twitter zur gleichen Zeit Konten von populären Krypto-Experten zu imitieren, darunter Deltaone, Zerohedge und ein vermeintlicher Account von Präsident Bukele, um fälschlicherweise anzukündigen, dass die Türkei als Ergebnis der Gespräche im Februar 2022 Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführen wird.
Natürlich handelte es sich bei dieser Ankündigung um eine Ente, und der Bukele-Fake-Account LaDictatore wurde kurze Zeit später gesperrt. Nichtsdestotrotz kursiert weiterhin ein Screenshot, der die angebliche News noch immer rege weiterverbreitet.
Ob die gefälschte Ankündigung zum Bitcoin-Crash beigetragen hat, der sich in den Stunden danach manifestierte ist unbekannt, jedoch unwahrscheinlich.
Doch auch die türkische Landeswährung schwächelt derzeit, weshalb viele Beobachter es für denkbar hielten, dass die marktführende Kryptowährung in den Gesprächen zumindest unverbindlich auf die Tagesordnung gesetzt wird. Dass generell Offenheit gegenüber den Innovationen der Kryptobranche besteht, hat die regierende Partei der Türkei zuletzt gezeigt, als sie ein virtuelles Meeting im Metaverse abgehalten hat.