Umstrukturierung, Coronavirus und Proteste: Bitspark stellt Betrieb ein
Das Hongkonger Blockchain-Überweisungs-Startup Bitspark will aufgrund interner Umstrukturierungsprobleme seinen Betrieb einstellen.
Am 3. Februar kündigte der Mitbegründer und CEO von Bitspark George Harrap offiziell an, dass die Plattform ihren Betrieb am 4. März 2020 einstellen wolle.
Laut der Erklärung können Bitspark-Nutzer ihre Kryptowährungen vom 3. Februar bis zum 4. März auszahlen lassen. Die Plattform wird über diesen Zeitraum weiter funktionieren. Nach dem 4. März werden Konto-Logins für 90 Tage deaktiviert. Nutzer können ihr Geld über den Bitspark-Kundensupport abheben, wie es in der Ankündigung heißt.
Harrap betonte, dass die abrupte Einstellung des Betriebs trotz der “ausgezeichneten Entwicklung” erfolge, die Bitspark seit der Einführung seines neuen Überweisungsdienstes Cash Point im Jahr 2019 verzeichnet hat. Laut Harrap verzeichnete Bitspark nach der Einführung des Produkts ein Wachstum von 400 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Komplikationen bei Restrukturierung durch politische Turbulenzen
Bitspark wurde 2014 von Harrap und Maxine Ryan gegründet und entwickelte sich zu einem großen Blockchain-Finanzdienstleistungsunternehmen für den asiatisch-pazifischen Raum. Dabei werden die Dienstleistungen auch Ländern wie Vietnam, den Philippinen und Indonesien angeboten.
Zuvor hatte die Mitbegründerin von Bitspark Ryan bekannt gegeben, als Betriebsleiterin zurücktreten zu wollen. Laut der offiziellen Ankündigung verursachte Ryans Entscheidung interne Umstrukturierungsprobleme, die durch den Coronavirus-Ausbruch in China sowie Proteste gegen die Regierung in Hongkong verschärft wurden. Das veranlasste Bitspark zur Einstellung des Betriebs:
“Leider müssen wir aufgrund einer internen Umstrukturierung, die nicht geklappt hat, und einer von den Aktionären intern getroffenen Entscheidung unseren Betrieb einstellen. Die Proteste in Hongkong und nun auch die Virusepidemie haben uns zwar nicht stark beeinträchtigt, aber es hat uns auch nicht geholfen.”
In einem Twitter-Thread am 3. Februar bestätigte Ryan die Gründe von Bitspark für die Schließung:
“Was die Schließung verursacht hat. Vor einem Monat habe ich mich dazu entschieden, von meiner Position als COO von Bitspark zurückzutreten. Dadurch musste das Unternehmen umstrukturieren, was leider zu dieser Entscheidung führte. Dazu kommen die Hongkonger Proteste und das Coronavirus, wo sich das Hauptquartier von Bitspark befindet. Das Team und die Aktionäre beschlossen, dass das der beste Weg sei, um den Zerfall der Integrität im Unternehmen zu verhindern.
Sie behauptete zwar, Ryan und Harrap hätten als Gründer “ihre Träume verloren”, doch Ryan betonte dennoch, dass die Schließung von Bitspark nicht bedeute, dass die Krypto- und Blockchain-Branche an Bedeutung verliere:
“Ob man es nun #bitcoin #krypto #blockchain nennt: Diese Branche ist unglaublich. Bitte sehen Sie das nicht als ein Zeichen dafür, dass sie an Bedeutung verliert. Sie ist stärker denn je und ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was die Zukunft bringt.
Inmitten des ICO-Hypes im Jahr 2017 veranstaltete Bitspark ein Initial Coin Offering und brachte im November desselben Jahres seinen Belohnungs-Token Zephyr (ZEPH) heraus. Dieser war für ein Projekt gedacht, das sich auf den Transfer von Fiatgeld auf einer Blockchain spezialisiert hat.