Wer zuletzt lacht, lacht am besten – Investmentexperte rät Bitcoin-Anlegern zu langem Atem
Absicht und Zeithorizont sind die beiden ausschlaggebenden Parameter, die darüber entscheiden, ob Anleger bei ihrer Investition in Bitcoin (BTC) Erfolg haben oder nicht. Dies meint zumindest Krypto-Pionier Mark Yusko.
Yusko, der Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Morgan Creek Capital Management ist, machte diese Feststellung am gestrigen Freitag im Zusammenhang mit der jüngsten Wellen an Negativschlagzeilen über die Kryptowährung. So meint der Investmentexperte in mehreren Tweets, dass die Finanzbranche guten Grund hat, sich gegen die disruptive Kraft von Bitcoin zu wehren, weshalb ihr jedes Mittel recht sei, um die Adoption der Kryptowährung zu verhindern.
Dementsprechend wäre es nur natürlich, dass die Finanzbranche „Hürden für Adoption und Innovation schafft“, so Yusko. Und weiter:
„Wenn die Alteingesessenen bedroht werden, dann versuchen sie, auf Regierungen einzuwirken, um die Adoption neuer Technologien durch strenge Regulierung zu verlangsamen.“
Allerdings hätte sich dies „im Laufe der Geschichte immer wieder als schlechte Strategie entpuppt“.
Spekulanten, die auf den schnellen Gewinn aus sind und dementsprechend nur kurzfristig in Bitcoin investieren, können den Kurs der Kryptowährung weiterhin beeinflussen, indem sie auf Negativschlagzeilen reagieren. Davon hatten sie in den letzten Tagen wiederum mehr als genug, denn während die chinesische Regierung 4,2 Mrd. US-Dollar an Krypto-Vermögen beschlagnahmt hat, drohen in den USA neue Regulierungsvorschriften, die sehr zum Nachteil der Kryptobranche sein könnten.
Nichtsdestotrotz ist Yusko überzeugt davon, dass Anleger mit langfristigen Absichten letztendlich diejenigen sein werden, die zuletzt lachen, da sich der intrinsische Mehrwert von Bitcoin immer mehr durchsetzt. So kommt der Investmentexperte zu einer klaren Einteilung:
„Investoren sind langfristige Anleger, die auf den Mehrwert setzen, wohingegen Spekulanten kurzfristige Anleger sind, die sich am Kurs orientieren.“
Bitcoin-Anleger sind berühmt-berüchtigt für ihre niedrige Zeitpräferenz, was bedeutet, dass sie auf den langfristigen Mehrwert hoffen, anstatt die schnelle Mark zu machen. Der „langfristige Mehrwert“ beinhaltet dabei nicht nur eine beträchtliche Wertsteigerung, sondern vielmehr einen grundlegenden Wandel des Geldsystems.
Diese Affinität der Bitcoin-Anleger zum Halten spiegelt sich in der Bezeichnung „HODLer“ wider. Diese leitet sich vom englischen Verb „to hold“ (halten) ab, wobei die falsche Schreibweise des Wortes beabsichtigt ist. Der heftige Rückgang nach der starken Kletterpartie der letzten Wochen hat die Bitcoin-HODLer scheinbar nur noch in ihrer Überzeugung bestärkt, denn neue Daten belegen, dass 61 % der Umlaufmenge von Bitcoin schon mehr als ein Jahr nicht bewegt wurden, obwohl die Chance auf Gewinn zurzeit so hoch ist wie selten.
In der vergangenen Woche konnte Bitcoin bis auf ein neues Jahreshoch von über 19.200 US-Dollar klettern. Dadurch stieg die Marktkapitalisierung wiederum auf ein neues Rekordhoch von 352 Mrd. US-Dollar. Nach heftigem Absturz am Donnerstag konnte der Kurs bei Redaktionsschluss zurück bis auf 17.700 US-Dollar ziehen.